Lydia Syson: Im dunklen Licht der Tage

tagLondon, 1936: Die 17-jährige Felix ist in der Ausbildung zur Krankenschwester als sie den nur wenig älteren Nat kennenlernt. Er hat ein klares Ziel vor Augen: Im Bürgerkrieg in Spanien will er kämpfen und bereits in wenigen Tagen wird er abreisen. Zwischen den beiden entbrennt eine Romanze, die jedoch bald ihr jähes Ende findet. Da fasst Felix einen folgenschweren Entschluss, auch sie wird ihr Wissen im spanischen Bürgerkrieg einsetzen und Nat dort suchen! Bei einem Ausflug nach Paris flüchtet sie und schließt sich einem Operationsteam an, das unter erschwerten Bedingungen für die Verwundeten sorgt.

Der Einstieg in diesen Roman ist zugegeben etwas schwer. Erschienen ist „Im dunklen Licht der Tage“ in einem klassischen Jugendbuchverlag und die Protagonisten haben auch ein passendes Alter für dieses Genre. Was sie allerdings erleben, hat mit dem Leben von vielen europäischen Jugendlichen in der heutigen Zeit wenig zu tun. Auch sind manche Schilderungen sehr unverblümt und direkt. Schnell wird klar, dass es sich hierbei um keinen klassischen Jugendroman handelt, sondern auch interessierte Erwachsene problemlos in die Thematik einsteigen können.

„Im dunklen Licht der Tage“ ist ein spannendes Leseerlebnis, das oft sehr nahegeht. Sowohl Nat an der Front als auch Felix im Operationsteam kommen immer wieder an ihre Grenzen und berichten von Dingen, die bei den Leserinnen oder Lesern Gänsehaut hervorrufen können und nahegehen. Nebenbei erfährt man immer wieder Wissenswertes zu dem spanischen Bürgerkrieg, der in den deutschen Geschichtsbüchern vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges deutlich zu knapp kommt. Das Thema ist in einem Nachwort auch aufbereitet und regt dazu an, sich weiter zu informieren.

Ein gelungener Roman, der nicht nur etwas für Jugendliche ab 16 Jahren ist!

Lydia Syson: Im dunklen Licht der Tage.
Oetinger, Juli 2014.
320 Seiten, Gebundene Ausgabe, 15,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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