Kerstin Gier: Vergissmeinnicht 3: Was die Welt zusammenhält

So ein Finale betrachte ich ja immer mit einem weinenden und einem lachenden Auge – besonders wenn die Trilogie so fesselnd ist, wie diese hier. Jetzt ist er also endlich erschienen, der letzte Band von Vergissmeinnicht. Wir mussten nicht ganz so lange warten wie zwischen dem ersten und dem zweiten Band und dieses Mal gibt es sogar eine kurze Erinnerung an die Vorgänge der ersten beiden Bände. Sehr süß vorgetragen von dem kleinen Dämon Bax.

Mathilda und Quinn sind sich inzwischen schon seit 6 Monaten sehr sicher, dass sie zusammen gehören. Was auch immer Quinn in der Sternentor-Prüfung erwartet, sie wollen es gemeinsam durchstehen. Sie erzählen abwechselnd, wie die Geschichte weitergeht. Zunächst soll aber der große Schulball anstehen, organisiert von niemand geringerem als Johanna Bogen, ehemals bekannt als Jean d’Arc. Die hat sich nicht lumpen lassen und alles was Welt und Saum zu bieten haben angeheuert. Dumm nur, dass im Saum gerade eine Strafaktion stattfindet, die unter anderem das berühmte Musikorchester betrifft, das auf dem Schulball spielen soll.

Der letzte Band der Trilogie ist deutlich rasanter als die Vorgänger, alles läuft auf das große Finale zu. Das Orakel wird immer mysteriöser und doch erweisen sich ihre Vorhersagen am Ende als richtig. Vorher muss es aber noch gerettet werden, das Orakel. Mathilda bleibt Mathilda und bringt sich (und Bax) immer wieder in Gefahr, weil sie nicht tatenlos mitansehen kann, wie die Dinge schiefgehen. Quinn muss sich den Prüfungen des Sternentors stellen, aber bei der allerletzten Prüfung hat er nicht so viel Mitspracherecht, wie er gerne hätte.

Ein rundes und befriedigendes Ende

Ich hätte ja fast nicht geglaubt, dass sich die Geschichte noch so logisch auflösen kann, aber Kerstin Gier hat es tatsächlich fertiggebracht, die Trilogie so richtig rund und befriedigend zu beenden. Sie hat es auch fertiggebracht, dass für jeden was dabei ist. „Normale“ Jugendprobleme kommen genauso vor wie fantastische Wesen und neue Welten. Es gibt einen guten Schuss Liebesdrama, aber das überwiegt nicht – auch wenn Quinn seine Hormone am Ende so gar nicht unter Kontrolle hat.

Persönlich fand ich die Vergissmeinnicht-Trilogie sogar noch besser als die Liebe-durch-alle-Zeiten-Trilogie und ich bin ein ausgewiesener Fan von Zeitreisegeschichten jeglicher Art. Bei Vergissmeinnicht stimmt einfach alles – tolle Protagonisten mit liebevoll ausgearbeiteten Nebenfiguren. Zufälle erscheinen nie so, als wäre der Autorin nichts Besseres eingefallen, ein gelungenes Worldbuilding und nicht zu vergessen, immer wieder zarte Hinweise auf die Silber-Trilogie, aber wirklich nur ganz zart, man muss sie nicht kennen.

Wie schon bei den beiden Vorgängern ist das Hardcover aufwendig gestaltet, mit Farbschnitt, nicht nur der Schutzumschlag, sondern auch das eigentliche Hardcover ist mit Motiv versehen und diese Riesenblume auf der Innenseite würde ich gerne malen können.

Fazit: Tolle Trilogie mit einem gelungenen Abschlussband.

Band 1

Band 2

Kerstin Gier: Vergissmeinnicht 3: Was die Welt zusammenhält
Fischer, November 2024
528 Seiten, Hardcover, 24 Euro

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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