Allan Karlsson ist wieder da – der Hundertjährige, der 2012 aus dem Fenster stieg und verschwand – und dessen schwedischer Autor Jonas Jonasson damit einen literarischen Welterfolg landete.
Während der sympathisch-lebensbejahende und freundliche Senior im früheren Buch Abenteuer quasi im gesamten 20. Jahrhundert erlebte, konzentriert sich der Folgeband – „Der Hundertjährige, der zurückkam und die Welt rettete“ heißt er – ganz auf die Gegenwart.
Allan, dem sein Dauerurlaub mit Kumpel Julius auf Bali zu langweilig geworden ist, stürzt mit einem Heißluftballon im Meer ab, wird von einem nordkoreanischen Schiff aufgegriffen und direkt zu Kim Jong-un weitergeleitet. Ein paar Seiten später macht er Bekanntschaft mit der schwedischen Außenministerin, um dann gemeinsam mit ihr bei Donald Trump vorbeizuschauen. So weit, so turbulent. Und das alles nur, weil das nordkoreanische Boot angereichertes Uran für den Diktator an Bord hat.
Und turbulent geht‘s weiter. Allan und seine Freunde landen in Kenia, und der mittlerweile 101-Jährige telefoniert mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Manchmal nähert sich dieser Folgeroman arg nah der Grenze zum Klamauk. Insgesamt jedoch gelingt es dem Autor recht gut, die – zum Teil durchaus düstere – Weltpolitik der Gegenwart mit guter Unterhaltung zu vermischen und sie dabei auch noch zu kommentieren. Lesenswert!
Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten.
C. Bertelsmann Verlag, September 2018.
448 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.