Joelle Charbonneau: Die Auslese 02: Nichts vergessen und nie vergeben

ausEtwa ein halbes Jahr ist seit der Auslese und dem ersten Band „Nur die Besten überleben“ vergangen. Malencia, genannt Cia, hat sich allmählich in der Universität eingelebt und den Einführungsstudiengang hinter sich gebracht. Mit der letzten Prüfung erfährt sie endlich, welchem Studienfach sie zugeordnet wird. Enttäuscht ist sie, als es nicht die favorisierte Biotechnik, die bereits ihr Vater studierte, ist, sondern die Regierung! Zudem wurmt es Cia, dass sie sich nicht komplett an die Auslese erinnern kann. Anhand ihrer geheimen Aufzeichnungen lässt sich nur manches erahnen. Als sie etwas Schreckliches herausfindet, entschließt sie sich zur Flucht von der Universität.

Die Verantwortlichen rund um die Auslese, ein Zugangsverfahren für junge Erwachsene aus den Kolonien des nach zahlreichen Kriegen neu entstandenen Commonwealth, gehen über Leichen. Das merkt Cia auch mit lückenhafter Erinnerung sehr schnell. Welcher ihrer Kommilitonen hat während der Auslese getötet – und wie viele Menschen? Und warum müssen die Studenten aus der Regierungsstadt Tosu-Stadt nicht durch diesen Prozess laufen? Cia merkt schnell, dass viele Ungerechtigkeiten am Werk sind und zahlreiche Menschen vergeblich sterben. Als sie von einer Rebellengruppe erfährt, ist sie sofort bereit, ihnen zu helfen und Informationen für sie zu beschaffen.

„Nichts vergessen und nie vergeben“ ist weniger actionreich als der erste Band, der Cias Weg durch die Auslese schilderte. Hier muss sie lediglich eine Einweihung mit vier gefährlichen Aufgaben überstehen. Die restlichen Seiten befassen sich mit ihren Gedanken und ihrem Weg an der Universität zu einem Studienfach und einem Praktikumsplatz. Dabei trifft sie auf so manchen alten Bekannten und ist die Zeit zwischen dem Lesen des ersten und zweiten Bandes schon etwas länger verstrichen, geht es einem manchmal wie ihr: Man erkennt die Gesichter, weiß aber nicht recht, was sie sich während der Auslese zu Schulden haben kommen lassen. Das kann durchaus vom Vorteil sein und stört nur manchmal.

Obwohl weniger Action vorherrscht, ist der zweite Band dennoch gelungen. Man erfährt viel über Cia und ihre Gedanken und Vertrauen spielt eine entscheidende Rolle. Kann Cia beispielsweise ihrem Kommilitonen Will trauen? Welche Rolle spielt ihr Freund Tomas? Und was ist mit dem Tosu-Stadt Studenten Enzo, der sich mit kaum jemandem in der Gruppe näher anfreunden will … viele zwielichtige Gestalten bevölkern dieses Buch und machen die Vertrauensfrage rund um die Rebellen und ihre Helfer interessant. Viele Figuren wechseln zwischen Dunkelheit, Licht und Schatten!

Eine gelungene Fortsetzung für Teenies ab 15 Jahren und interessierte Erwachsene, die auf einen baldigen Abschluss der Reihe hoffen lässt!

Joelle Charbonneau: Die Auslese 02: Nichts vergessen und nie vergeben.
Penhaligon, Januar 2015.
416 Seiten, Gebundene Ausgabe, 16,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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