Hayley Barker: Die Arena 01: Grausame Spiele

Menschen können sich ihre Herkunft nicht aussuchen. Entweder wird man 2045 als Pure oder Dreg geboren. Seit Hundert Jahren herrscht zwischen den Pures und Dregs Krieg, bei dem die inzwischen überlegenen Pures ihren Gegnern jede Menschlichkeit absprechen und diese konsequent auf die Stufe der gefährlichen Tiere stellen. Dank ausufernder Hetzreden und Propaganda herrschen tiefes Misstrauen und Hass. Nur tote Dregs sind akzeptable Dregs, heißt es.

Ben erlebt in London auf der Seite der Pures einen unermesslichen Luxus. Dies hängt auch mit seiner Mutter, der Ministerin, zusammen, die gerade für das Amt der Präsidentin kandidiert. Überall und zu jeder Zeit steht der gesamten Familie Personenschutz zur Verfügung. Auch Ben hat ständig einen Schatten hinter sich, seinen persönlichen Bodyguard, der ihn nie aus den Augen lässt.

Immer häufiger glaubt Ben, er würde nicht beschützt, sondern eher wie ein Gefangener gehalten, denn er darf nie seine Schulkameraden besuchen, oder mit ihnen etwas unternehmen.

An dem Tag, an dem der legendäre Zirkus nach zehn Jahren Abwesenheit wieder in London seine Zelte aufschlägt, will jeder Pure die ebenso legendären Attraktionen sehen. Den spektakulären Einzug verfolgt Ben am Fenster seines Zimmers, auch die Hologramme am Himmel faszinieren ihn und ganz besonders die der Seiltänzerin Hoshiko, einer Dreg. Im gesamten Zirkus bis hin zu seinem brutalen Direktor arbeiten natürlich nur Dregs, die immer wieder während der Vorstellung mit ihrem Tod rechnen müssen und damit das Publikum begeistern.

Zwischen Hoshiko und Ben steht eine Wand mit so vielen Sicherungssystemen, dass sie sich eigentlich nie begegnen dürften.

Trotzdem schlägt Bens Herz beim Anblick der schönen Seiltänzerin schneller. Bei der Premiere fällt sie ihm unfreiwillig in die Arme. Danach ist für beide alles anders, und ihr Leben wird extrem gefährlich.

In ihrem zweiteiligen Debüt hat sich die Autorin Hayley Barker von geschichtlichen Ereignissen und Shakespeares Drama Romeo und Julia inspirieren lassen, übersetzt wurde der kurzweilige Jugendroman von Katharina Naumann.

Die Autorin wählte eine einfache Sprache, um eine spannende, starke und teilweise sehr brutale Geschichte in den Vordergrund zu stellen. Hoshiko und Ben, beide sechzehn Jahre alt, erzählen abwechselnd von ihren mitunter gemeinsamen Abenteuern, die politische Dimensionen erreichen. Im ersten Teil hat die Autorin eine Liebesgeschichte aufgebaut, die eine tödliche Unterhaltungsshow überleben will. Grausame Gewalt, die man eher in dem Genre Horror vermutet und zarte Gefühle stehen sich hier ausgleichend gegenüber.

Der zweite Teil wird im November 2019 erscheinen.

Hayley Barker: Die Arena 01: Grausame Spiele.
Wunderlich, September 2019.
480 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Bovenkerk-Müller.

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Ein Kommentar zu “Hayley Barker: Die Arena 01: Grausame Spiele

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