Cody und Meg sind seit Kindesbeinen an beste Freundinnen. Sie teilen alles miteinander, doch seitdem Meg zum Studieren weggezogen ist, hat sich etwas zwischen den jungen Frauen verändert. Der Kontakt ist weniger geworden, Cody hat Meg nur einmal besucht. Als Meg in einem Hotelzimmer tot aufgefunden wird, fällt sie deshalb aus allen Wolken. Und es ist nicht zu übersehen: Der Abschiedsbrief, die Vorbereitungen für die Zeit nach ihrem Tod – Meg hat sich umgebracht! Cody sucht verzweifelt nach den Gründen und begibt sich auf eine Reise, auf der sie auch ihre Freundschaft mit Meg unter die Lupe nehmen muss.
Cody befragt auf ihrer Reise die neuen Studienkommilitonen und Mitbewohner von Meg, ob ihnen etwas aufgefallen sei. Schon dort stellt Cody fest, dass es ihr vorkommt, als habe sie Meg überhaupt nicht gekannt. Denn bei diesen Menschen war Meg so anders als Cody sie kennt. Sie muss sich auch mit sich selbst auseinandersetzen: Hat Cody etwas übersehen, was wichtig gewesen sein könnte? Gab es Anzeichen, dass Meg einen Selbstmord plante? Auch sind sechs Wochen Emailverkehr auf Megs Laptop gelöscht. Was ist in der Zeit passiert?
Gayle Formans Roman ist anders als ihre üblichen Geschichten. Er ist keine süße Liebesgeschichte voller Romantik mit interessanten Wendungen. Im Mittelpunkt steht die Freundschaft zweier junger Frauen, die eigentlich am Beginn ihres Lebens standen. Doch eine von ihnen hat nun selbstbestimmt ihrem Leben ein Ende gesetzt und die andere bleibt mit vielen Fragen zurück. Die Geschichte ist gewohnt gut und flott zu lesen, die Entwicklungen glaubhaft und gut nachzuvollziehen. Man kann in die Geschichte abtauchen und sich ganz auf Cody einlassen, aus deren Perspektive die komplette Handlung beschrieben ist. Natürlich möchte man auch als Leserin sehr schnell wissen, was es mit Megs Tod und den Wochen davor genau auf sich hat.
Ein gelungener Roman – auch wenn er so ganz anders ist als man es von der Autorin gewohnt ist.
Gayle Forman: Irgendwas von dir.
Fischer, April 2018.
352 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.