Als Kerstin Juhlén ihren Mann Hans, den Leiter des Amtes für Migration und Asylfragen der Stadt, tot auffindet, als sie nach Hause kommt, ruft sie sofort die Polizei. Doch im Haus gibt es keine fremden Spuren. Lediglich ein Fenster ist geöffnet und die Fingerabdrücke eines Kindes findet sich in seiner Nähe. Doch die Juhléns hatten gar keine Kinder! Und dennoch wurde Hans Juhlén erschossen. Schnell gerät die Ehefrau unter Verdacht. Doch die Ermittler Henrik und Mia sowie die Staatsanwältin Jana glauben, dass die Geschichte weit komplexer ist. Sie beginnen, fieberhaft nach dem Kind zu suchen.
Emilie Schepps Roman „Nebelkind“ war in ihrem Heimatland Schweden nach Veröffentlichung im Selbstverlag ein großer Erfolg. Man kann ihn Lesern und Leserinnen einschlägiger schwedischer Literatur definitiv empfehlen. Alle Elemente sind in diesem Roman gut aufeinander abgestimmt. Es gibt die richtige Portion Spannung, immer wieder ein paar Rückblicke in die Vergangenheit, die dabei helfen, den aktuellen Fall zu lösen, und gut ausgearbeitete Figuren. Man schaut mehreren von ihnen über die Schulter, was die Sache auch abwechslungsreich gestaltet. Nicht jede Figur ermittelt gleich und hat gleiche Herangehensweisen. Im Gegenteil könnten sie kaum unterschiedlicher sein und sind dabei gelungen ausgearbeitet, gerade richtig für das Genre. Am Interessantesten ist natürlich die Staatsanwältin Jana Berzelius. Sie wurde im Alter von neun Jahren adoptiert und schleppt ein Geheimnis mit sich herum, dass sich im weiteren Verlauf der Ermittlungen als sehr wichtig erweisen sollte, Ausflug in die nordische Mythologie inbegriffen.
Zurück bleibt ein gelungener, vielseitiger Krimi und Thriller, der mehr zu letzterem Genre neigt. Für Fans der nordischen Autoren und solche, die es werden wollen. Emelie Schepp wird sicher noch von sich hören lassen!
Emelie Schepp: Nebelkind.
Blanvalet, August 2015.
448 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.