„Drachenelfen – Himmel in Flammen“ ist der fünfte und letzte Teil von Bernhard Hennens „Drachenelfen“-Romanen.
Auf Daia, der Welt der schlafenden Riesin Nangog, eskalieren die Auseinandersetzungen. Die Devanthar, Götter der Menschenkinder, und die Drachen, erstgeborene Kinder der Alben, geraten immer tiefer in den von ihnen ausgelösten Konflikt zwischen Menschen und Albenkindern.
Auf Seite der Menschen ist es noch immer der Unsterbliche Aaron, der eine führende Rolle spielt. Er ist weiterhin auf der Suche nach seiner großen Liebe Shaya, deren Geschichte hier ebenfalls weitererzählt wird. Sein Freund, der Unsterbliche Volodi, kommt dem spektakulären Geheimnis des Traumeises auf die Spur.
Bei den Elfen steht Nandalee weiter im Fokus. Ihre Kinder Emerelle und Meliander wachsen beim erstgeborenen Drachen, dem Dunklen auf. Nandalee sucht einen Weg, ihren verkrüppelten Sohn Meliander zu heilen.
Die Zwerge Hornbori, Galar und Nyr bilden auch jetzt noch eine Schicksalsgemeinschaft. Zwar kämpfen sie zusammen mit den anderen Albenkindern unter Führung der Drachen gegen die Menschen, doch ihr wahres Ziel bleibt der Kampf gegen die verhassten Drachen.
Dieser letzte Band der Drachenelfen-Saga erschien ein halbes Jahr später als ursprünglich geplant. In seinem Nachwort nennt Bernhard Hennen hierfür einen Grund, den ich beim Lesen vollständig nachvollziehen konnte: Mit Abschluss des Zyklus hieß es für ihn – und somit auch für den Leser – Abschied nehmen von all den Charakteren, die er erschaffen hat und deren Lebendigkeit und Komplexität mich immer wieder begeistern konnte. Es waren wirklich viele Protagonisten. Sehr viele. Und mit jedem ließ sich hervorragend mitfiebern. Vor allem in diesem letzten Band, in dem sich die Konflikte zuspitzen und viele der Hauptfiguren auf dem Weg zum letzten Schlachtfeld direkt aneinandergeraten.
Auch hier gilt natürlich wieder, dass man bei der Unzahl an Charakteren leicht den Überblick verlieren kann, selbst wenn man Fan ist und die Vorgängerbände ebenfalls verschlungen hat. Auch mag man zuerst vor den fast 1100 Seiten des Buchs Respekt haben. Beides aber tut dem Unterhaltungswert des Bandes keinerlei Abbruch. Ein großer Vorteil bezüglich dieser Fakten ist vielleicht die Aufteilung in sehr kurze Kapitel, die sich jeweils nur mit einem Protagonisten bzw. einer Gruppe davon beschäftigen. So findet man doch immer wieder kleine in sich geschlossene Abschnitte, die das Lesen m. E. sehr erleichtern.
Alles in allem hat Hennen einen epischen und würdigen Abschluss seiner Saga erschaffen, der bis zuletzt spannend bleibt, auch dann, wenn man als Leser der vorherigen „Die Elfen“-Bände das Ende schon vorhersehen kann. Apropos Abschluss: Das eine oder andere Schicksal bleibt am Ende doch noch offen. Insofern Herr Hennen: Geht da nicht vielleicht doch noch etwas? Ich bin sicher nicht der einzige Leser bzw. die einzige Leserin, die sich freuen würde!
Bernhard Hennen ist einer der bekanntesten deutschen Fantasyautoren und lebt in Krefeld.
Aus seinem Elfenzyklus sind bereits diverse Romane erschienen. Die „Drachenelfen“-Bücher spielen in einer Zeit weit vor den anderen bereits erschienen Elfenromanen.
Bernhard Hennen: Drachenelfen 05: Himmel in Flammen.
Heyne, März 2016.
1104 Seiten, Taschenbuch, 18,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Pia Konle.