Mit „Das Reich der zwei Kreuze“ legen die Autoren Zach und Bauer den zweiten Band der „Tränen der Erde“-Reihe vor. Wie bereits in Band 1 „Tränen der Erde“ stehen die Familien Heidfeldt und Ackermann im Fokus. Der Roman spielt zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Was sind die geeigneten Ingredienzien für eine spannende Familiensaga? Zach und Bauer wissen es ganz sicher und fügen der Handlung einen großen Löffel Intrigen, Verrat, Liebe und Schicksal bei. Die katholisch geprägten Ackermanns sind nach ihrer Enteignung und Vertreibung aus dem protestantischen Donauwörth in Prag angekommen und müssen sich den Lebensunterhalt mühsam verdienen. Aber auch den Heidfeldts droht Ungemach. So erleidet Johannes einen Schlaganfall und muss die Leitung des Geschäfts an Sohn Balthasar übergeben, obgleich der noch nicht geeignet scheint.
Der große Rahmen dieser Geschichte ist historisch belegt. Den Raum dazwischen füllen die Autoren mit glaubhafter Fiktion. Auf diese Weise bietet „Das Reich der zwei Kreuze“ neben guter Unterhaltung einen Spritzer Geschichtswissenauffrischung. Ich war im Vorweg gespannt, ob sich im Stil oder der Sprache bemerkbar machen würde, dass zwei Autoren an dieser Geschichte geschrieben haben. Ich jedenfalls, konnte keine Brüche feststellen. Handlung und Figuren sind authentisch ausgeführt. Die Sprache könnte an der einen oder anderen Stelle pointierter, raffinierter und knapper eingesetzt sein. Insgesamt stört es den Lesegenuss aber nicht.
„Das Reich der zwei Kreuze“ ist ein historischer Roman und eine Familiensaga mit authentischen Bezügen zur realen Geschichte. Es eignet sich perfekt für frostige Winterabende und laue Sommernächte.
Bastian Zach & Matthias Bauer: Tränen-der-Erde-Saga 02: Das Reich der zwei Kreuze.
Heyne, November 2020.
592 Seiten, Taschenbuch, 10,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Michael Pick.