Meg Wolitzer: Was uns bleibt ist jetzt

jamWow, ein Buch wie ein Herbststurm.
Jam verliert ihre erste große Liebe nach nur 41 Tagen und verkraftet das nicht. Deswegen schicken ihre Eltern sie in ein Internat für „fragile Jugendliche“. Dort wird sie für einen elitären Literaturkurs ausgewäht, der immer nur ein Halbjahr dauert, auf den man sich nicht bewerben kann und in dem immer nur ein Autor bearbeitet wird. Und es werden Tagebücher ausgeteilt, die bis zum Ende des Halbjahres gefüllt werden müssen.
Jam findet heraus, dass sie mit Hilfe des Tagebuchs in die Vergangenheit reisen kann, für immer genau 5 Seiten kann sie die Stunden mit Reeve noch einmal erleben. Aber ist es das, was sie wollte? In der Vergangenheit hängen bleiben und nie mehr erreichen, als sie schon hatte?

Das Buch zieht den Leser in seinen Bann. Nicht nur wegen Jam und ihrer Geschichte, sondern auch wegen Geschichten der anderen Teilnehmer des Literaturkurses. Jeder hat genau ein Ereignis in seinem Leben, das alles änderte. Und jeder von ihnen wird süchtig danach, in die Zeit vor diesem Ereignis zurückzukehren. Sie werden erwachsen, während sie bemerken, dass Stillstand sie nicht weiterbringt. Diese Erkenntnis ist wichtig für alle und sie geschieht mit Hilfe von Wörtern und Sprache. Überhaupt feiert der ganze Roman die Macht der Worte, die Macht der Schrift und das auf eine tolle, mitreißende Art und Weise. Das Lesen hat einfach Spaß gemacht und Meg Wolitzer hat mit dem geheimnisvollen Tod von Jams Freund einen klasse Spannungsbogen aufgebaut. Immer und immer wieder setzt sie noch was drauf, so dass man unbedingt noch die nächsten 5 Seiten lesen muss, egal wie spät es ist.

Tolles Buch, tolle Geschichte, tolle Botschaft.

Meg Wolitzer: Was uns bleibt ist jetzt.
cbt, September 2015.
384 Seiten, Gebundene Ausgabe, 17,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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