Amy Crossing: Raum 213: Harmlose Hölle

raumLivs Leben könnte kaum schlimmer sein! Auf einer Party beobachtet sie, wie ihr Freund Daniel eine andere küsst. Als sie Hals über Kopf flüchtet, wird sie von einem Unbekannten verfolgt. Wenig später erfährt sie, dass dies kein geringerer als Ethan ist, ein Junge, der vor zwei Jahren an ihrer Highschool war und von dort auf mysteriöse Umstände in einer Psychiatrie gelandet ist. Seit seiner „Freilassung“ scheint Ethan wie besessen von ihr und verfolgt sie überall hin. Dann findet Liv auch noch eine Leiche in ihrem Garten. Die Leiche von keiner geringeren als Ethans Ex-Freundin Rachel. Was geht hier vor sich? Und warum wird Liv von dem vermeintlichen Mörder gejagt?

Aus der Story kann man was machen, kann man aber auch nicht. Selten war ein Mysteryjugendroman so langweilig wie dieser. Liv hetzt von einer Szene in die nächste, erlebt alles der Reihe nach und wird zum Spielball der Ereignisse. Gepaart mit einer absolut platten Sprache ist es manchmal kaum zum Aushalten. Man möchte die teilnahmslose Protagonistin, die nur eins kann – nämlich fürchten –, manchmal schütteln und zum Handeln bewegen. Aber das tut Liv nicht.

Die neue Mysteryreihe erinnert in Auszügen an die Serie der deutschen Autorin Krystyna Kuhn, „Das Tal“. Hier wird ein Internat Schauplatz mysteriöser Vorkommnisse. Nur diese Serie hatte Qualität. Im Auftaktband von „Raum 213“ sucht man das vergeblich. Dabei ist die Idee gar nicht so schlecht. In der Highschool gibt es einen Raum 213, um den sich die Gerüchte ragen. Die Schulleitung hat ihn abgeschlossen, angeblich weil er damals versehentlich nicht an das Strom- und Heizungsnetz der Schule angeschlossen wurde. Aber man munkelt, dass in diesem Raum schreckliche Dinge geschehen. An dieser Stelle hat „Harmlose Hölle“ einen seiner wenigen Glanzmomente. Denn auch Ethans Aufenthalt in dem Raum vor zwei Jahren wird beschrieben und sorgt zumindest für ein bisschen Spannung.

Insgesamt ein Roman, der nicht überzeugen mag. Vielleicht können sich 13-jährige Teenager dafür erwärmen, viel gibt der Auftakt der neuen Serie allerdings nicht her.

Amy Crossing: Raum 213: Harmlose Hölle.
Loewe, Januar 2014.
173 Seiten, Taschenbuch, 7,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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