Der Roman „Drei Kilometer“ von Nadine Schneider begleitet das Leben der Protagonistin Anna. Anna lebt in einem Dorf in Rumänien, im Banat. Das Land steht kurz vor dem Zusammenbruch der Diktatur, vor der Revolution 1989. Die Sprache ist unverblümt und in vielen poetischen Metaphern eingerückt. Das Buch beginnt mit einem wunderbaren Satz: „Der Fahrtwind war der schönste Begleiter. Strich mir durchs Haar und kühlte meine Stirn.“
Anna gehört der deutschsprachigen Minderheit an. Die Frage: bleiben oder das Land verlassen? begleitet Anna, begleitet ihre Eltern, begleitet ihre Freunde Hans und Misch. Drei Kilometer, ein Maisfeld, trennt sie vom gefährlichen Weg in die Freiheit nach Jugoslawien. Der Schritt muss bis zum Herbst getan werden, bevor das Maisfeld abgeerntet ist. Ängste, die hochkommen. Annas Vater darf schließlich für einen Verwandtenbesuch nach Deutschland. Das rumänische Regime genehmigt ihm die Reise. Der Vater plant, in Deutschland zu bleiben. Annas Freunde denken über ein Weggehen nach. Fragen, die unausgesprochen im Alltag stehen. Wird man es schaffen? Was passiert, wenn man es nicht schafft? Was passiert mit denen, die bleiben? Werden sie unter Repressalien des Regimes leiden müssen?
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