„Ulldart: Die komplette Saga 01“ beinhaltet die ersten drei Bände der insgesamt neunbändigen „Ulldart Saga“ von Markus Heitz.
Vor langer Zeit brachte der dunkle Gott Tzulan Tod und Zerstörung über den Kontinent Ulldart. Doch schließlich konnten seine Horden besiegt werden und es herrschte Frieden zwischen den Königreichen. Da kommt aus einem Kloster eine Prophezeiung, die die Rückkehr dieser dunklen Zeit ankündigt. Darin verwickelt sein soll Lodrik, der dickliche und tollpatschige Thronfolger des Königreichs Tarpol. Um ihn zu schützen, sendet ihn sein Vater in eine abgelegene Provinz, wo der Junge mit Hilfe väterlicher Freunde und Berater zu einem besonnenen und körperlich gestählten jungen Mann heranwächst.
Während der junge Thronfolger lernen muss, sich als Staatsmann zu bewähren und politische und militärische Intrigen zu bewältigen, mehren sich die Anzeichen für die Wiederkehr der dunklen Zeit. Unklar bleibt dabei, welche Rolle Lodrik spielt. Ist er Ursache des kommenden Verderbens oder die einzige Rettung? Schließlich erhält er die Nachricht vom plötzlichen Tod seines Vaters. Nun macht Lodrik sich auf den Weg, um sich in Tarpol als neuer Herrscher zu beweisen.
Markus Heitz‘ Welt Ulldart lehnt sich an das feudalistische Zarenreich in Russland an. So ist auch sozialer Zündstoff immer wieder Thema und beschäftigt den jungen Prinzen. Allerdings erscheinen mir die ersten Bände noch nicht wirklich mitreißend. Erst gegen Ende des zweiten Bandes nimmt die Geschichte Fahrt auf.
Der Gesamtentwurf der Erzählung ist auch nicht wirklich neu. Die dunkle und wieder aufflammende Bedrohung aus der Vergangenheit war in der Fantasy schon oft Thema. Ebenso erinnert die Geschichte des verwöhnten Prinzen, der zum Helden heranwächst an einige andere Bücher wie z.B. Sam Feuerbachs Krosann-Saga, welche allerdings erst nach der Ulldart-Saga erschien. Dennoch ist die Geschichte gut geschrieben. Die Welt von Ulldart ist überzeugend und detailliert gestaltet. Lediglich im Zusammenspiel der Personen erschien mir manches nicht schlüssig. Ansonsten gibt es viele angedeutete Geheimnisse, die auf interessante Geschichten in den Folgebänden hoffen lassen.
Zum praktischen Gebrauch des Bandes muss ich noch erwähnen, dass die Dicke des Buches – aufgrund der 1424 Seiten – nicht wirklich dazu beiträgt, den Schmöker angenehm in der Hand liegen zu lassen.
Markus Heitz wurde 1971 in Homburg geboren. Bekannt wurde er insbesondere durch seine „Ulldart“-, Zwergen“- und „Albae“-Romane, bei denen es sich um klassische Fantasyromane handelt. „Ritus“, „Sanctum“ und die „Judas“-Romane hingegen entführen in die Welt der Werwölfe und Vampire innerhalb unserer Realität. Den Deutschen Phantastik Preis hat Heitz in mehreren Sparten mehrfach erhalten.
Markus Heitz: Ulldart: Die komplette Saga 01.
Piper, Juli 2017.
1424 Seiten, Taschenbuch, 20,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Pia Konle.