Florence ist 84 Jahre alt und lebt in einem Altersheim. Als ein neuer Bewohner einzieht, steht ihre Welt auf einmal Kopf, denn dieser Mann sieht haargenau aus wie jemand, der ihres Wissens 1953 in einem Fluss ertrunken ist. Mit ihrer Freundin Elsie berät sie, was zu tun ist. Und dann begeben sich die Frauen auf die Suche nach der Wahrheit. Das führt allerdings dazu, dass sie sich auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen müssen. Denn einst passierte etwas Schreckliches, das bis heute nicht ans Licht gekommen ist.
Vielleicht habe ich zu viel von „Drei Dinge über Elsie“ erwartet und wurde deshalb enttäuscht. Alles beginnt erstmal ganz gut. Man lernt Florence kennen, später Elsie. Eine enge Freundschaft verbindet die beiden Frauen, man kann aber auch etwas Seltsames, Unerklärliches spüren. Dann geht bei der Geschichte aber irgendwie was schief. Man liest Kapitel über Kapitel und Kapitel nach Kapitel. Und nichts passiert. Gar nichts. Wirklich nichts. Die Handlung kommt zum völligen Erliegen und man liest Belangloses, ohne dass es vorwärts geht. Daran ändert auch der Sprung zurück in die Vergangenheit, in die Erinnerung der Hauptfiguren nichts. Denn Florence und Elsie versuchen natürlich, die damalige Situation zu rekonstruieren.
Ein kleiner Lichtblick sind die Figuren als solche. Sie sind alle interessant gezeichnet und man möchte gerne mehr über sie erfahren. Das passiert allerdings in den wenigsten Fällen und lässt Leser oder Leserin unzufrieden zurück.
Schade, von diesem Roman hatte ich mir weitaus mehr erwartet.
Joanna Cannon: Drei Dinge über Elsie.
Pendo, April 2019.
448 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.