Als Sophie eine E-Mail ihrer Mutter erhält, in der sie sie um Hilfe und sofortiges Kommen bittet, zögert die 17-Jährige nicht lange und macht sich heimlich auf den Weg aus den USA nach Guam, wo ihre Mutter auf einer Forschungsinsel arbeitet. Jim, ein junger Pilot und Freund aus Kindertagen, ist allerdings der einzige, der sie dorthin bringen will. Der Rest scheut Skin Island und die seltsamen Machenschaften, die dort vonstatten zu gehen scheinen. Ehe Sophie es sich versieht, befinden sie und Jim sich in allergrößter Gefahr. Doch niemals zuvor war Sophie dem Geheimnis, das ihre Mutter verbirgt, näher …
„Twin Island“ ist ein platter Jugendthriller, der sich immerhin sehr flüssig und schnell lesen lässt. Es ist fast immer was los, auch wenn die Handlungsschritte nicht ausschließlich logisch sind. Dieser Roman ist zielstrebig in der Sinnlosigkeit unterwegs. Man könnte mit der vorgestellten Handlung, von der hier nicht allzu viel verraten werden soll, um nichts vorwegzunehmen, interessante Gedankenexperimente über das Leben und seinen Wert machen. Macht Khoury aber nicht. Wozu auch, dafür ist die Autorin viel zu viel damit beschäftigt, Handlung in den knappen Roman zu bringen. Selbst Jugendliche ab etwa 14 Jahren sollten das nicht ausnahmslos toll finden. Hier wären auch kritische Töne angebracht gewesen!
Leider sind auch die Figuren im Zuge der wilden Handlung zu kurz gekommen. Sie bleiben klischeehaft und eintönig, ja vorhersehbar in ihren Entscheidungen. Jim ist ein Draufgänger, der aber auch auf eigene Vorteile bedacht ist und nicht zu viel riskieren will. Sophie ist neugierig, mutig und schafft alles immer irgendwie gerade so noch – also schiefgehen kann da fast nichts! Leider lässt sich mit solchen Figuren, die meist im Wechsel auf das Geschehen blicken, nicht viel reißen.
„Twin Island“ bleibt ein überaus durchschnittlicher Jugendroman, den man nicht empfehlen kann.
Jessica Khoury: Twin Island: Das Geheimnis der Sophie Crue .
Arena, Januar 2015.
400 Seiten, Gebundene Ausgabe, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.