Jan Weiler: Kühn hat zu tun

janNach den witzigen Romanen über Antonio und seine italienische Sippe hat sich Bestseller-Autor Jan Weiler nun einem anderen Genre zugewandt: „Kühn hat zu tun“ ist ein Krimi, und vielleicht (oder hoffentlich) der Beginn einer neuen Reihe.
Denn dieses Buch ist genau unterhaltsam geschrieben, wie „Maria ihm schmeckt‘s nicht“ oder „Antonio im Wunderland“.
Martin Kühn ist 44 Jahre alt, Hauptkommissar, verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt auf der Weberhöhe, einer Münchner Neubausiedlung. Und dort, in der unmittelbaren Nachbarschaft, geschieht auch der Mord. Außerdem wird ein kleines Mädchen entführt.
Der Tote, ein 83 Jahre alter Mann, liegt direkt an Kühns Gartenzaun. Seine Leiche ist mit Schnittwunden überzogen; es scheint so, als hätte der Mörder nach Vorbild eines Malers ein abstraktes Muster auf dem Körper hinterlassen wollen.
Kühn ermittelt in der Nachbarschaft, stößt dort auch auf Giftgeheimnisse in der Siedlung, die auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik steht. Am Schluss, als Kühn schon fast vom Dienst freigestellt ist, führen den Kommissar die Ermittlungen
quer durch ganz Deutschland, von München an die Nordseeküste. Und diese Fahrt zu dem Mörder, der elf Menschen auf dem Gewissen hat, wird auch eine Reise in die Kindheit des Kommissars, der mehr mit dem Fall zu tun hat, als er ahnt, als die Leiche bei ihm am Gartenzaun liegt.
Geschickt und sehr unterhaltsam hat Jan Weiler die Krimihandlung, die am Schluss auch wirklich überraschend (und logisch) ist, mit Erzählungen aus Kühns Privatleben verbunden. An diesen Kommissar und viele weitere Fälle könnte man sich sehr gut gewöhnen. Und auch sein Kollege Thomas Steierer, mit dem er zusammen ermittelt, ist eine interessante Figur mit Entwicklungspotenzial. Sehr Lesenswert!

Jan Weiler: Kühn hat zu tun.
Kindler, März, 2015.
320 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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