Viel besser, als es das etwas kitschige Cover erwarten lässt, ist der Gesellschaftsroman „Die Verlobungen“ von Julie Courtney Sullivan.
Die 1982 geborene amerikanische Autorin, die Anfang 2013 mit ihrem Erstling „Sommer in Maine“ auch in Deutschland bekannt geworden ist, beweist, dass sie mit gleicher Glaubwürdigkeit über fünf vollkommen unterschiedliche Milieus schreiben kann. Eine akribische Recherche macht‘s möglich.
Der Leser begleitet Delphine auf ihrem Rachefeldzug gegen ihren Ex-Geliebten, lernt James und sein hartes Leben als Rettungssanitäter genauso kennen wie Evelyn, die sich über ihren scheidungswilligen Sohn ärgert, oder Kate, die prinzipielle Vorbehalte gegen die Ehe hat. Und dann ist da noch die Erfinderin des Werbeslogans „A Diamond is forever“, Francis Gerety – eine Frau, die wirklich gelebt hat.
Ein Diamant bildet auch die Klammer zwischen den so unterschiedlichen Geschichten, die sich zwischen den 1940er-Jahren bis in die Gegenwart ereignen: Der Stein wandert durch die Jahrzehnte, hat dabei viele Besitzer und bleibt doch immer derselbe. Ein schönes Buch.
J. Courtney Sullivan: Die Verlobungen.
Deuticke, Februar 2014.
592 Seiten, Gebundene Ausgabe, 21,90 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.