Der Titel von Gaby Hauptmanns neuem Roman, „Zeig mir, was Liebe ist“, ist ein bisschen irreführend. Zwar siegt auch in diesem Sommerbuch der deutschen Bestseller-Autorin die Liebe, aber eigentlich ist dieses Buch ein Krimi.
Das 23 Jahre junge Straßenmädchen Leska lernt Millionärssohn Valentin kennen. Der macht sie zur Co-Pilotin bei einem Oldtimer-Rennen, wo er am Steuer eines zehn Millionen teuren Ferrari, Baujahr 1962, sitzt.
Spontan lädt Valentin Leska zwischen Trainingsrennen und Wettkampf zu einer Spritztour nach Venedig ein. Und da beginnt eine Jagd der Mafia auf das wertvolle Auto und das junge Paar.
Das schlittert von einem Überfall zum nächsten, schlüpft zwischendurch auf der Flucht in einer Kneipe unter. Und in der taffen Wirtin findet Leska eine Verbündete im Kampf gegen die Unbekannten, die inzwischen Valentin entführt haben.
Gaby Hauptmann erzählt das atemlos, mit sehr hohem Tempo und spannend. Filmreife Szenen gibt es auf Landstraßen, auf Dächern von Häusern um ein Hinterhof-Versteck und in einer Autowerkstatt. Und ein Todesopfer hat dieser Roman auch.
Leska zweifelt immer wieder an der Liebe zu Valentin, will zurück auf die Straße, aber der Verlust und die Angst um ihren Freund schweißt das Paar immer enger zusammen.
Ein bisschen unrealistisch wirken Szenen, in denen sich Leska und die Wirtin mit den bewaffneten Mafia-Kriminellen anlegen und natürlich alle aus dem Weg räumen, aber spannend zu lesen sind diese Aktionen der weiblichen Bond-Heldinnen.
Am Schluss sind der Ferrari, das Paar und die italienischen Helfer heil in der Millionärsvilla in München angekommen. Und da gibt es eine echte Überraschung. Da zeigt Hauptmann den Leserinnen, dass Geld kein Garant für ein glückliches (Liebes-) Leben ist und was Liebe ist.
Gaby Hauptmann: Zeig mir, was Liebe ist.
Piper, Juni 2015.
256 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.