Gegensätze prallen aufeinander im Debütroman „Mr. Lamb“ der Britin Bonnie Nadzam: Ihr Titelheld ist 54, ein wohlhabender Mann mit Liebe zum Land. Nach der Beerdigung seines Vaters trifft er die elfjährige Tommie, ein Schlüsselkind aus der Großstadt aus ärmlichen Verhältnissen, das von einem anderen Mädchen schikaniert wird. Gemeinsam ist beiden die Einsamkeit.
Einfühlsam beschreibt Bonnie Nadzam, wie sich das Paar näher kommt. Mr. Lamb zeigt dem Mädchen die Schönheit eines anderen Lebens außerhalb der Stadt und täuscht eine Entführung in die Rocky Mountains vor. Es ist ein behutsam und mit großer Erzählkraft geschriebener Roman über Grenzen zwischen zwei Menschen, Verletzlichkeit, Vertrauen und die Einsamkeit.
Bonnie Nadzam: Mr. Lamb.
dtv, Januar 2014.
240 Seiten, Taschenbuch, 14,90 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.