Nachdem ihre kleine Schwester „Sky“ am plötzlichen Kindstod gestorben ist, droht Candice Familie auseinanderzubrechen. Ihre Mutter verkriecht sich die meiste Zeit im Bett und ihr Vater hat sich zu allem Überfluss auch noch mit ihrem Onkel zerstritten. Scheinbar jeder in ihrer Familie ist unglücklich und sie hat sich fest vorgenommen, jeden von ihnen glücklich zu machen. Erzählt wird das Ganze in Form eines Erlebnisberichtes, den Candice für den Englischunterricht schreiben muss – von A wie Aufsatz bis Z wie Zeitenwende. Doch weil Candice eben Candice ist, schreibt sie nicht nur jeweils einen Absatz pro Buchstabe, sondern gleich ein ganzes Buch. Und so erfahren wir neben ihrer Rettungsaktion von ihrem Haustier, Erdferkel-Fisch, und das sie sich Sorgen um deren religiöse Wahrnehmung macht. Wir lesen ihre wundervoll naiven Briefe an Denille, ihre amerikanische Brieffreundin. Und wir lernen ihren besten Freund Douglas Benson aus einer anderen Dimension kennen, von dem sie ihren ersten Kuss erhält sowie ihre Englischlehrerin Miss Bamford, der sie ein Piratenkostüm schenkt, damit sie ihr Kullerauge vor den Schülern verbergen kann.
Beim Lesen dieses Buches wird man in der Tat ein wenig glücklicher. Warum? Weil Barry Jonsberg mit seiner 12-jährigen Erzählerin Candice Phee eine skurrile (ihre Lieblingslektüre z.B. ist das Wörterbuch) und damit überaus liebenswerte Figur geschaffen hat, die man einfach in sein Herz schließen muss. Es macht Freude, sie ein paar Schritte in ihrem Leben zu begleiten!
Barry Jonsberg: Das Blubbern von Glück.
cbt, September 2014.
256 Seiten, Gebundene Ausgabe, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Nadine Roggow.