Eva Siegmund: H.O.M.E. – Das Erwachen

Zoë ist 17 Jahre alt und die begabte Schülerin einer Eliteakademie, die junge Menschen auf einen Einsatz im Ungewissen vorbereitet. Sie ist sogar die Kommandantin ihrer Gruppe und liebt niemanden mehr als ihren Leutnant Jonah. Dann allerdings wird Zoë plötzlich im Krankenhaus wach. Das Erstaunen der Menschen um sie herum ist groß, denn Zoë habe 12 Jahre lang im Koma gelegen und sei nun zurück im Leben. Zoë ist verwirrt und weiß nicht recht, was sie glauben soll. Hat sie sich die H.O.M.E.-Akademie wirklich nur eingebildet? Schon bald stehen Menschen vor ihrem Bett, die sich als Vater, Mutter und Bruder entpuppen. Nur vage kann sich Zoë an den jungen Mann erinnern, die anderen Personen scheinen völlig fremd. Was wird hier gespielt? Je mehr Zoë wieder am Leben der anderen teilnimmt, desto größer werden ihre Fragen.

Schnell muss Zoë feststellen, dass sich das Leben in Deutschland, genauer Berlin, sehr verändert hat. Etwa zu dem Zeitpunkt als Zoë ins Koma fiel, wurde das Wasser knapp. Viele Menschen dehydrierten und starben, auch Zoë fiel diesem Umstand zum Opfer, überlebte allerdings. In dieser neuen Welt muss sie sich zurechtfinden und schon bald fragt nicht nur sie selbst sich, warum sie so messerscharfe Reflexe hat, ihre Muskeln nach zwölf Jahren Liegen perfekt ausgebildet sind und sie Angreifer im Nu mit fremden Kampftechniken ausschaltet. Vielleicht ist an der Geschichte mit der Akademie doch etwas dran und Zoë hat sich nicht nur alles eingebildet?

Eva Siegmund entwirft eine tolle, spannende Geschichte – und zwar durchweg spannend. Im ersten Kapitel lernt man Zoë und Jonah auf der Akademie kennen. Sie lieben sich und dürfen dies auch. Ihre Mission steht kurz bevor, sie können ihr Glück aber auch genießen. Im nächsten Kapitel schon ist alles ganz anders. Es ist dunkel, Zoë weiß nicht, wo sie ist, sie fühlt sich gefangen und gefesselt, erwacht wenig später orientierungslos im Krankenhaus. Man fühlt sich sofort mit der jungen Frau verbunden und die Autorin versteht es bestens, einen auf die Reise, die vor Zoë liegt, mitzunehmen. Man stellt sich dieselben Fragen wie sie, ist verwundert und neugierig. Und man muss sich tatsächlich mit der Protagonistin gemeinsam auf die Suche begeben, denn in diesem Roman ist nichts wie es scheint. Es gibt Verfolgungsjagden, Angriffe, gleichermaßen aber auch Nachdenkliches und wichtige zwischenmenschliche Beziehungen.

„H.O.M.E. – Das Erwachen“ ist eine ganz tolle Mischung aus allem und wird Leserinnen und vielleicht auch den ein oder anderen Leser ab 15 Jahren im Sturm erobern. Mit „H.O.M.E. – Die Mission“ ist für März 2019 der abschließende Band des Zweiteilers geplant. Und wenn man den ersten Band gelesen hat, ist der zweite Pflicht, denn es gibt einen formschönen Cliffhanger am Ende des ersten Bandes, den man so auf gar keinen Fall stehen lassen kann. Da herrscht Suchtgefahr und große Vorfreude auf den zweiten Band!

Eva Siegmund: H.O.M.E. – Das Erwachen.
cbt, Dezember 2018.
448 Seiten, Taschenbuch, 13,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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2 Kommentare zu “Eva Siegmund: H.O.M.E. – Das Erwachen

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