Christiane Antons: Nanas Reise: Und zwischen uns all die Farben

Das beeindruckend schöne Cover – ein urbanDECOLLAGE-Werk – wurde mit einem Bild von Matze Brandt gestaltet. Diese Kunstaffinität spiegelt sich auch in diesem hinreißend warmherzigen und farbverliebten Roman voller feinsinniger Beobachtungen wider, der gewürzt ist mit Rückblenden, humorvollen Anekdoten und interessanten Details während der Reise. In jeder Passage dieses spannenden Roadtrips konnte ich mit den liebenswerten Protagonisten mitfiebern, denn sie erlebten so viele bemerkenswerte Momente.

Die Protagonistin Nana ist Synästhetikerin, dies ist ein neurologisches Phänomen. Sie erlebt täglich eine Vermischung ihrer Sinnesqualitäten: Nana sieht und empfindet Buchstaben und Worte in vielfältigen Farben.

Statt Blau wollte sie Türkis verwenden. Sie liebte den Farbton, weil er besonders leuchtete und interessanterweise erschien das Wort vor ihren inneren Augen in demselben Farbton, den es beschrieb. Die Form des Wortes war außerdem wunderschön geschwungen, eine sanfte Welle mit einem Hauch Glitzer an der höchsten Stelle. So sah in ihrer Welt das Wort Türkis aus.“ (eBook Pos. 58)

Die Autorin hat es geschafft, einen roten Faden hindurch zuspielen, welchem ich als Leserin mit Spannung und völliger Auslieferung folgen musste. Ausgefallene, sehr schön gezeichnete Charaktere und ein flüssiger, locker zu lesender Stil der Autorin machen die Geschichte herzerwärmend, berührend und derart interessant, sodass ich die knapp 197 Seiten super schnell durch hatte – und gleichzeitig nicht wollte, dass es endete. Einzig und allein die Beschreibung der Optik von Protagonisten hat mir für eine bessere Vorstellungskraft etwas gefehlt.

Aber das Buch ist mehr als ein hinreißender Unterhaltungsroman, mit wunderbaren Beschreibungen von Land und Leuten und Dialogen voller Witz und Charme. Dass Großbritannien Christiane Antons’ große Liebe ist, spürt man auf jeder Seite ihres Werkes, das uns über Frankreich, durch den Eurotunnel nach England und bis rauf nach Schottland entführt. Wir erleben Edinburgh und besuchen schließlich Nanas Oma Elsa, die in einem Cottage auf der Isle of Skye lebt. Warum die Insel des Nebels Nanas zweites Zuhause ist, erfahrt ihr im Buch.

Für mich ist „Nanas Reise“ ein zauberhaftes Lesevergnügen und ein feinfühlig-warmer Reise- & Künstler*innenroman, den ich absolut weiterempfehlen kann!

Christiane Antons: Nanas Reise: Und zwischen uns all die Farben.
Edel Elements, November 2021.
197 Seiten, eBook, 4,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Olivia Grove.

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