„Das Glück wie, es hätte sein können“ spielt mitten in Paris und erzählt vom Glück und Unglück dreier Personen. Eigentlich stimmt doch alles, eigentlich führen sie ein glückliches Leben, denkt man, während die Autorin uns Lucie und ihren Ehemann Serge in ihrem schönen Haus in Montmartre, sowie Suzanne und ihren Mann Antoine in ihrer kleinen Wohnung näher bringt. Beide Ehen zerbrechen, weil Serge und Suzanne sich ineinander verlieben.
Paris, Montmartre, ein schönes Haus, in dem eine glückliche Familie wohnt: Der sechzigjährige Immobilienmakler Serge mit seiner um dreißig Jahre jüngeren, hübschen Frau Julie und zwei Kindern. Im Haus steht ein Flügel, auf dem Théo, der kleine Sohn, Klavier spielen lernen soll. So kommt Suzanne, die Klavierstimmerin ins Haus, auf der Treppe läuft sie Serge in die Arme. Obwohl Suzanne im Gegensatz zu Julie eine sehr gewöhnliche Frau ist, ist Serge von ihr fasziniert. Es ist ihre Direktheit, Ungezwungenheit, die Serge anzieht. Bei Suzanne kann Serge sich fallen lassen, ihr kann er das Geheimnis, das ihn seit seiner Kindheit quält, anvertrauen. Die perfekte, schöne Lucie leidet unter Serges Verrat und dem Feststecken in der h-Moll-Sonate, die als Grundmotiv immer wieder in die Handlung einfließt. Überhaupt hat Olmi die Handlung wunderbar vielschichtig angelegt. –
Berührend, lebensnah, in einer erfrischend poetischen Sprache und mit allen Tönen, die das Leben spielt, klingt die Geschichte noch lange nach.
Véronique Olmi: Das Glück, wie es hätte sein können.
Antje Kunstmann Verlag, Mai 2014.
223 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,95 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Annegret Glock.