Susanne Lipps: Bücherorte

An diesem Buch kommt niemand, der Bücher liebt, vorbei. Man kann sich wunderbar hineinträumen in diese Bücherorte, die hier liebevoll mit Wort und Bild vorgestellt und beschrieben werden. Und man möchte sofort die Koffer packen und sie besuchen, die Buchhandlungen, die Bibliotheken in ganz Europa.

Dabei wusste ich peinlicherweise gar nicht, dass die UNESCO Literaturstädte und Hauptstädte der Bücher auswählt. Doch solche sind es, die in diesem sehens- und lesenswerten Buch zusammengestellt und gezeigt werden.

In drei Kapitel ist das Buch untergliedert. Das erste mit dem Titel „Stadtgeschichten“ stellt von Dublin bis Krakau, von Granada bis Lillehammer Städte vor, die sich (nicht nur) der Literatur verschrieben haben, Städte, in denen berühmte Schriftsteller und Schriftstellerinnen lebten und arbeiteten.

Es führt uns zu besonderen Plätzen, die Geschichte und/oder Literatur atmen, wie die Straßen, durch die Leopold Bloom, die Figur aus „Ulysses“ durch Dublin wandert, es zeigt uns faszinierende, geheimnisvolle, gigantische oder ganz winzige Buchhandlungen, in denen Bücher zu Treppen oder Wandverkleidungen werden, in denen die Folianten in dunklen Regalen bis zur meterhohen Decke reichen. Es zeigt uns Freiluftstände von Buchhändlern, Antiquaren und Flohmarkthändler, es zeigt zu Kirchen umgewandelte Büchereien. Die anschaulichen und beeindruckenden, teils großformatigen Fotografien machen das ganze Buch so eindringlich, so faszinierend und locken unwiderstehlich, in diesen Bücherorten zu versinken.

Kurze Tipps und Infos

Jeder dieser Stadtgeschichte sind kurze Tipps und Infos nachgestellt, über Sehenswürdigkeiten, die man keinesfalls verpassen sollte, zu Übernachtungsempfehlungen oder Ausgehvorschlägen.

Das zweite Kapitel mit dem Titel „Wo die wilden Bücher wohnen“, widmet sich den ganz besonderen Bücherorten, Städten mit noch einmal besonderen Büchereien, Buchhandlungen, Städten, die sich auf andere Weise mit Büchern beschäftigen, sie teils gar zum Leben erwecken. Da gibt es ehrwürdige Bibliotheken in Oxford oder Exeter, königliche in Granada oder wissenschaftliche in Görlitz. Immer wieder möchte man vor- und zurückblättern und den Anblick dieser schier endlosen Regalmeter mit so wertvollen, antiken Büchern genießen. Es gibt aber auch Bücherdörfer wie in den Niederlanden den Ort Bredevoort oder Urueña in Spanien (über das kürzlich sogar ein ausführlicher Bericht im Fernsehen zu sehen war).

Im dritten Kapitel schließlich werden die Orte vorgestellt, die in berühmten Büchern verewigt wurden oder an welchen diese Werke verfasst wurden. Man folgt so den Spuren von Arthur Conan Doyle, William Shakespeare, Astrid Lindgren oder auch Heinrich Heine oder den berühmten Figuren Kommissar Wallander, Harry Potter und Don Quijote.

An diesem Buch kann man sich einfach nicht sattsehen oder sattlesen. Und am besten wäre, man könnte all diese Bücherorte selbst aufsuchen.

Susanne Lipps – Bücherorte
Kunth, April 2023
Gebundene Ausgabe, 312 Seiten, 29,95 €

Diese Rezension wurde verfasst von Renate Müller.

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