Die Welt im Jahr 2134: Die Menschen haben auf Befehl der Technologie abgeschworen. Nur noch wenig ist ihnen vom technischen Fortschritt geblieben. Die 18-jährige Ophelia leidet darunter sehr. Sie war technikverbunden und wollte sogar beruflich etwas mit Technik machen. Nun ist alles anders und Ophelia schließt sich einer im Verbogenen agierenden Widerstandsgruppe an. Als sich die Möglichkeit bietet, in der Leibgarde des Königs aufgenommen zu werden, bewirbt sich Ophelia zusammen mit einem guten Freund. Doch die Aufnahme-Prüfung ist hart und ihre Chancen gering. Und keiner darf wissen, dass sie nur ein Ziel haben: Den König zu töten.
Der Auftaktband um die Trilogie rund um die junge Ophelia Scale beginnt sofort mit einer spannenden Situation, in die man als Leser oder Leserin hineingeworfen wird. Natürlich ist dann das Interesse geweckt und Ophelias Welt ist mehr als interessant. Es gibt einen kleinen Teil staatlich reglementierter Technik, eine Art Auto beispielsweise, mit dem man von A nach B kommt. Die meiste Technik befindet sich allerdings unter Verschluss und die Menschen müssen sich auf ihre alten Traditionen besinnen. Nicht nur Ophelia will sich damit nicht abfinden. Aber es gibt auch Bevölkerungsgruppen, die die so genannte Abkehr positiv sehen und unterstützen. Seit Ophelias Freund Knox von den Behörden aufgegriffen wurde, läuft sie selbst allerdings immer mehr gegen das System auf. Den König sieht sie als ihren größten Feind an und möchte ihn gemeinsam mit ihren Freunden stürzen. Was wäre da besser geeignet als Teil seiner Garde zu sein?
Unter dem Titel „Wie alles begann“ gibt es eine kurze Vorgeschichte des Romans zu erstehen. Die etwa 34-seitige Geschichte ist kostenlos und gibt einen Eindruck dafür, wie der Roman ablaufen kann. Hier wird thematisiert, wie Ophelia die Widerstandsgruppe ReVerse, zu der auch Knox gehörte, fand.
Der vorliegende erste Band ist interessant gemacht und bietet viele Anknüpfungspunkte und Themen wie Macht, Liebe, Freundschaft. Manchmal kommen aber bestimmte Bereiche der Handlung auch viel zu kurz. Das sorgt dafür, dass der Roman keine Längen hat. Aber leider auch dafür, dass man vieles nicht mitbekommt. Und vielleicht dafür, dass ich nicht wirklich gefesselt war. Immerhin ist mein Interesse geweckt. Denn die Protagonistin macht einen glaubhaften Wandel durch und es ist nach dem ersten Band noch lange nicht alles gesagt. Im Gegenteil bleiben viele Fragen offen und Spannungen zwischen den Figuren bestehen.
Ein gelungener, wenn auch nicht perfekter Auftakt. An weiteren Bänden bin ich auf jeden Fall interessiert.
Lena Kiefer: Ophelia Scale 01: Die Welt wird brennen.
cbj, März 2019.
464 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.