Kevin O’Brien: Der Feind in mir, gelesen von Nils Nelleßen

feindBei Olivias letzter Hypnosetherapie ist etwas gründlich schiefgelaufen. So schief, dass eine Kollegin tot ist und sie selbst schwer verletzt wurde. An ihrem ersten Arbeitstag danach geht ihre Ehe in die Brüche. Es reicht. Sie lässt ihr altes Leben hinter sich und zieht nach Seatle, um in einer eigenen Praxis neu anzufangen. Hier will sich auch keine potenziell gefährlichen Patienten mehr behandeln, sondern nur noch Fälle ohne jedes Gewaltpotenzial. Da kommt der junge Collin in ihre Praxis, er fleht sie an ihr zu helfen. Unter Hypnose erscheint ein ganz anderer Junge, einer, der schon sehr lange tot ist. Collin glaubt, von seinem Geist besessen zu sein.

Das Hörbuch wird von Nils Nelleßen sehr atmosphärisch gelesen und ist ein echter Ich-will-jetzt-aber-unbedingt-wissen-wie-es-weitergeht. Bis zum Schluß ist nicht sicher, ob es nicht doch noch in den Bereich Horror abdriftet, ähnlich wie bei einem guten Stephen King ist die Grenze fließend. Ist Collin wirklich besessen? Kann ein Toter zurückkehren? Wie sonst kann es sein, dass er soviel weiß? Wird Collin zum Mörder seiner Freunde, weil er seinen inneren Feind nicht kontrollieren kann? Oder steckt doch etwas ganz anderes dahinter? Also Horror oder Thriller? Die Entscheidung verschiebt sich wirklich bis ins letzte Kapitel und es bleibt sehr glaubhaft, dass einer toter Hotelmörder nach Jahrzehnten in den Körper eines Jungen zurückkehrt. Dabei ist alles offengelegt, die Autorin hat ihre Figuren einfach sehr geschickt angelegt.

Das Hörbuch war eine echte Entdeckung.

Kevin O’Brien: Der Feind in mir, gelesen von Nils Nelleßen.
Audible GmbH, Mai 2016.
19 Stunden & 6 Minuten, Hörbuch-Download, 26,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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