Amerika, irgendwann Mitte des 19. Jahrhunderts: Rachelt Cartland ist die Tochter eines der angesehensten Professoren des Landes. Doch ausgerechnet ihr Vater hat für Rachels Interesse an der Paläontologie, bei der man nach Fossilien längst ausgestorbener Dinosaurier und anderer Lebewesen sucht, nichts übrig. Er würde Rachel lieber zu Hause am Herd mit einem netten Ehemann sehen. Als Rachel Samuel Bolt kennenlernt, scheint sich das Blatt zu wenden. Samuel ist der Sohn eines mit Cartland verfeindeten Paläontologen und zwischen den rivalisierenden Wissenschaftlern entbrennt ein Wettrennen auf der Suche nach den Knochen des Tyrannosaurus Rex. Keiner der beiden merkt jedoch, dass sich zwischen ihren Kindern eine Sympathie und Zuneigung entwickelt.
„Vom Suchen und Finden“ ist ein seltsam grandioser Roman. Diese Geschichte liest sich so flüssig und schön, dass man sie einfach mögen muss. Kenneth Oppel entführt in eine fiktive Geschichte, die sich dennoch auf wahre Begebenheiten stützt. Sie ist amüsant, ein klein wenig romantisch und mit zahlreichen, gerade richtig dosierten wissenschaftlichen Details des 19. Jahrhunderts gespickt. Wie alt die Protagonisten, die beide abwechselnd erzählen, dabei sind, bleibt offen. Man muss sie wohl auf etwa 17 – 18 Jahre schätzen. Ähnlich schwer verhält es sich dann mit der Schätzung eines passenden Alters für Oppels Zielgruppe. Ab 15 Jahren würde ich diesen Roman empfehlen, er ist aber ganz definitiv auch etwas für erwachsene Leser, die unkonventionelle historische Romane mögen.
Die Geschichte zwischen Rachel und Samuel ist keinesfalls neu, wird aber ungemein durch die Suche nach den Dinosaurier-Fossilien bereichert und erhält so ihre ganz eigene, einzigartige Note. Diese beiden Aspekte der Geschichte fügen sich wie in einem Flechtarmband ineinander und ergeben ein wunderschönes, unterhaltsames, ja, sogar sehr amüsantes Lesebild.
Ein ganz, ganz toller Roman – nicht nur für ältere Jugendliche! Daumen hoch für diese schöne Geschichte.
Kenneth Oppel: Vom Suchen und Finden.
Dressler, Juli 2017.
432 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.