Das gibt‘s doch gar nicht, dass einer Frau das alles passiert, denkt man oft in den Tatsachenromanen von Hera Lind. Ganz besonders in ihrer neuen wahren Geschichte, die das Leben schrieb, die heute erscheint. „Tausendundeintag“ bietet Stoff für drei Romane, es sind drei tragische Geschichten, die das Leben der Frankfurterin Katharina von Schenck geprägt haben.
Nach dem Abitur wandert sie mit den Eltern nach Kalifornien aus. Die Eltern sterben bei einem Busunglück. Katharina verliebt sich in Pilot Falk. Zurück in Deutschland, betrügt er sie mit seiner erwachsenen Tochter. Der gemeinsame Sohn wird tot geboren.
Katharina lernt Bauingenieur Bernd kennen, folgt ihm in den Iran. 1001 Tag lebt sie dort im goldenen Käfig, erlebt Folter, den Krieg gegen den Irak und wird kurz vor der Flucht nach Deutschland von vier Nachbarn vergewaltigt. Mit der neugeborenen Tochter im Arm flieht sie mit ihrer Familie und Freunden nach Kassel. Auch die Ehe mit Bernd scheitert, Katharina verliebt sich im Tennisklub in Thomas. Nach zehn Ehejahren bringt der sich nach einem Schlaganfall um.
Hera Lind erzählt das alles so, als hätte sie diese unglaublichen Geschichten selbst erlebt. Sehr genau beschreibt sie das Leben im Orient und den Charakter dieser starken Frau, die nie aufgibt und nach 40 Jahren zurückblickt. – Ein abenteuerliches, spannendes Buch.
Hera Lind: Tausendundein Tag.
Diana, November 2014.
400 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.