Im Januar 2014 hat der schwedische Betseller-Autor Henning Mankell die Diagnose Lungenkrebs bekommen. Da war er schon 22 Jahre Nichtraucher. In seinem Buch „Treibsand“ hält der 76-Jährige Rückschau auf sein Leben, erinnert sich an Reisen (auch an die nach Afrika, über die er Bücher geschrieben hat), sein erstes Buch 1973 und seine Kindheit. Die Mutter hat er erst als 15-Jähriger kennengelernt. Sie hat die Familie verlassen; es war ein kühles Wiedersehen.
Durchsetzt ist das Buch, dem das Gefühl im Sand stecken zu bleiben, den Titel gegeben hat, mit Beschreibungen der Krankheit, Begegnungen mit anderen Patienten und Reaktionen der Freunde. Manche würden sich „Im Schatten verstecken“.
„Ich habe keine Schmerzen, manchmal muss ich mich daran erinnern, wie krank ich bin“, schreibt Mankell. Sein Leben heute sei eine „Atempause“, die Chemo habe angeschlagen, aber gesund sei er noch nicht. „Dem Krebs gegenüber eine Haltung zu finden, ist ein Kampf“, schreibt Mankell in dem persönlichen, lesenswerten Buch.
Henning Mankell: Treibsand: Was es heißt, ein Mensch zu sein.
Paul Zsolnay Verlag, September 2015.
384 Seiten, Gebundene Ausgabe, 24,90 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.