Antoine Laurain: Der Hut des Präsidenten

hutMit seinem Debütroman „Liebe mit zwei Unbekannten“ hat sich Antoine Laurain im vergangenen Jahr in die Herzen von vielen Literaturfreunden geschrieben. Jetzt hat der Franzose ein neues Buch veröffentlicht, und „Der Hut des Präsidenten“ ist ein genauso wundervoller Roman.
Laurain ist Drehbuchautor und Antiquitätenhändler. Vielleicht sind seine Figuren deshalb so nostalgische, etwas altmodische Wesen, die wie aus der Zeit gefallen scheinen, weil er Franzose die alten Dinge so mag.
In seinem Debütroman hat eine verlorene Handtasche zwei Menschen zusammengebracht; diesmal verbindet ein Filzhut seine Figuren. Es ist der Hut des Präsidenten Francois Mitterrand, den dieser in einer Brasserie vergisst. Und alle Menschen, die den Hut danach tragen, bringt die Kopfbedeckung Glück.
Buchhalter Daniel nimmt den Hut in der Brasserie an sich – und wird zum Leiter der Finanzabteilung befördert. Er vergisst ihn im Zug, wo Fanny ihn findet und mit ihm auch das Selbstvertrauen, ein Verhältnis zu beenden. Parfümeur Pierre findet den Hut auf einer Parkbank, danach fällt er Bernard in die Hände. Aber Daniel vermisst den Glücksbringer so sehr, dass er alles in Bewegung setzt, um den Hut wiederzufinden.
Die früheren Besitzer treten mit Briefen in Kontakt, und auch der Präsident ist dem Hut inzwischen auf der Spur. In Venedig führt Antoine Laurain die Geschichte, die in den 1980er-Jahren spielt, zu einem unerwarteten Ende.
Der Franzose erzählt die Reisen des Hutes und die Geschichten seiner Träger mit einer liebevollen, sehr schönen Sprache. Charme hat der Roman, der auch zeigt, dass man ich mit Mut einen Lebenstraum erfüllen kann.
Der Roman wird zurzeit fürs Kino verfilmt. – Hut ab vor diesem Buch, das so wohltuend leise und ruhig mit so großer Erzählkraft geschrieben ist.

Antoine Laurain: Der Hut des Präsidenten.
Atlantik, Januar 2016.
240 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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