1908 in Berlin: Das Ehepaar Rosen möchte in einer neuen Villenkolonie in Dahlem ein Landhaus bauen und sucht dafür einen jungen Architekten. Das trifft sich gut, denn Max Taubert, ein junger Schreiner und Architekt, brennt darauf, sein erstes Haus zu entwerfen. Schon als Kind hatte er sich mit Gebäuden und Perspektiven beschäftigt. Später wird er weltweit bekannt werden. Die Rosens haben kaum eine Vorstellung davon, wie das Haus aussehen soll. Max ist begeistert: Er kann seine Ideen umsetzen und das macht er so gut, dass die Villa berühmt wird. Doch anfangs ist er immer wieder verunsichert. Werden die Auftraggeber mit seinem Werk zufrieden sein?
Der Autor Andreas Schäfer begleitet das Haus, seine Bewohnerinnen und Bewohner durch seine wechselvolle Geschichte. Die Leserinnen und Leser lernen Elsa und Adam Rosen kennen. Erfahren von einem Schicksalsschlag, der sie getroffen hat, und wie sie sich mit Max Taubert und seiner Familie anfreunden. Aber Max ist kein einfacher Charakter. Er ist zerrissen zwischen seinen Ansprüchen und der Wirklichkeit. Aufträge bleiben aus, der erste Weltkrieg wirft ihn aus der Bahn.
In den 1990er-Jahren entdecken Hannah und Frieder Lekebusch die leerstehende, heruntergekommene Villa und stecken viel Geld in die Renovierung. Bald erstrahlt das unter Denkmalschutz stehende Haus in altem Glanz. Besonders Hannah setzt alles daran, das Haus ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Sie organisiert Empfänge und Führungen und sorgt dafür, dass über die Villa berichtet wird. Ihrem Mann Frieder und ihrem Sohn Luis wird das nach und nach zu viel. Auch, weil das Haus bei aller baulichen Finesse und trotz der lichtdurchfluteten Räume eine ganz eigene, manchmal bedrohlich wirkende Atmosphäre verbreitet. Weiterlesen