Ruth Hogan: Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge

Ein viktorianisches Haus. Manche würden sagen, es ist voller Gerümpel. Aber für Anthony Peardew haben alle diese Fundstücke eine Bedeutung. Sie haben nicht nur eine Bedeutung, er hat für die meisten von ihnen auch eine Geschichte geschrieben. Irgendwie hofft er, dass er durch das retten von verlorenen Dingen das zurückbekommen kann, was er einst verloren hat. Dann stirbt er und vererbt seiner Assistentin Laura die Aufgabe, die Besitzer der Dinge wiederzufinden. Laura wächst über sich hinaus, schließt neue Freundschaften und vielleicht findet sie sogar die große Liebe.

Ruth Hogan hat ein im wahrsten Sinne des Wortes magisches Buch geschrieben. Es gibt manche magische Wendung in der Geschichte, aber die wahre Magie liegt in ihrer Erzählkunst. In der Geschichte ist Gegenwart und Vergangenheit, manchmal auch ein bißchen Zukunft, verwoben mit Kurzgeschichten, die Peardew in den 40 Jahren des Sammelns aufgeschrieben hat. Und mit der Geschichte eines Verlegers und seiner Assistentin, die mit Peardew enger verbunden sind, als man am Anfang glaubt. All das zusammen ergibt ein Buch für einen lauen Sommerabend, für flauschige Kissen auf Bänken an der See, einfach zum reintauchen und wohlfühlen.

Die Geschichte ist liebevoll ausgearbeitet, geschickt angelegt und man mag das Buch kaum weglegen. Einzig hätte ich gerne noch mehr über die Gegenstände gelesen. Noch mehr Kurzgeschichten von Peardew, vielleicht noch mehr Leben, die aufeinandertreffen ohne es zu merken. Denn auch darum geht es in diesem Buch. Wie alles mit allem zu tun hat und wie wir uns manchmal treffen und wieder trennen, ohne die Chance erkannt zu haben, die darin lag.

Ganz tolles Buch, ein bißchen Magie und viel, viel Liebe drin.

Ruth Hogan: Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge.
List, Mai 2017.
320 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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