Robin Sloan: Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra

dieClay arbeitet in der Nachtschicht einer besonderen, irgendwie schrägen Buchhandlung. Allein schon die Tatsache, dass Mr. Penumbras Buchhandlung 24 Stunden am Tag geöffnet hat, ist sonderbar genug. Dass nachts sogar Kunden kommen, unterstreicht dies noch mehr. Und diese Kunden selbst sind auch komisch. Clay hat die Anweisung, zu jedem Kunden eine Art Logbuch zu führen, in dem er Aussehen, Stimmung und Besonderheiten festhalten soll. Und niemals, niemals soll er in eines der Bücher im hinteren Teil des Ladens schauen. Eines der Bücher, die die seltsamen Männer des Nachts ausleihen. Doch die Versuchung ist zu groß und Clay kommt einem Geheimnis auf die Spur.

Die knappe Zusammenfassung klingt erstmal gar nicht so schlecht. Was allerdings mehr als dürftig ist, ist die Umsetzung der eigentlich netten Idee. Angepriesen als Liebeserklärung an Bücher, kommt einem „Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra“ nach und nach eher wie eine Liebeserklärung an Google vor! Clay ist fasziniert, ja besessen von Google und seinen dunklen Machenschaften, die immer wieder die privaten Rechte der Menschen schwer beschneiden. Er bringt eines der Logbücher zu Google, um mehr darüber herauszufinden. Dabei kommt er einer Verschwörung auf die Spur, die ohne das ganze Google wohl ganz nett zu lesen wäre. Mit Google im Gepäck wird die Geschichte eher flach und langwierig. Viele Passagen dauern ewig und sind alles andere als spannend. Einzig und allein so manche Figur macht das Treiben immerhin noch etwas lesenswert. Denn dass Robin Sloan eigentlich gut schreiben kann, spürt man trotz allem.

Eine eher langweilige Geschichte, die Moderne auf Vergangenheit treffen lässt und keinesfalls ihr ganzes Potenzial entfaltet.

Robin Sloan: Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra.
Blessing, März 2014.
352 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.