Jill Myles: Queen of Blood 01: Die Bestimmung

Seri ist nur ein einfaches Bauernmädchen vom Stamm der Vidari. Schon 100 Jahre unterdrücken die herrschenden Athoniten ihr Volk und es regt sich langsam so etwas wie organisierter Widerstand unter den Vidari. Seri ist wenig begeistert, als sie herausfindet, dass ausgerechnet ihr Liebster Rilen zu den Widerständlern zählt, denn das ist mehr als gefährlich. Dann kommt der Blutprinz Graeme ins Land, um den Platz auf seinem Thron einzunehmen und ein weiteres Mal nach einer Ehefrau fürs Leben zu suchen, seiner so genannten Eterna. Als Seri in diesem Zusammenhang die Möglichkeit erhält, als Dienerin einer der adeligen Frauen viel Geld zu verdienen, nimmt sie Chance an. Und es passiert Unsagbares: Seri wird von der Gottheit der Athoniten zu Graemes Eterna auserkoren und soll ihn heiraten! Dabei ist sie doch schon in Rilen verliebt und plant ganz gewiss nicht, am Hof der Athoniten zu leben.

Über die Blutprinzen findet Seri später noch weitere schockierende Details heraus. Ihr Leben erinnert an das von Vampiren, ohne dass sie im Roman selbst auch nur einmal so genannt werden. Jessica Clare, bekannt durch diverse erotisch angehauchte Fantasy- und Nicht-Fantasy-Romane, schreibt hier unter dem Pseudonym Jill Myles eine Vampirgeschichte im weitesten Sinne, obwohl das Thema nach einem Hype eigentlich mehr als ausgesaugt ist. Aber sie tut dies sehr gut mit einem Gespür für spannende Szenen und Hauptfigurenkonstellationen. Seri ist ein einfaches Mädchen vom Land, kümmert sich um ihre blinde Schwester und den kranken Vater, fiebert ihrer Hochzeit mit Rilen entgegen. Dass ausgerechnet sie, die nur als Dienerin Teil der Zeremonie um die Eterna war, auserwählt wird, passt ihr gar nicht in den Kram. Sie wehrt sich mit Händen und Füßen, doch die göttliche Verbindung zwischen ihr und Graeme scheint stärker.

Fans von Autorinnen wie J. R. Ward oder Christine Feehan werden an diesem Roman Gefallen finden, ohne dabei wesentliche neue Erkenntnisse zu erlangen. Er ist gut und versiert erzählt, hat einen Schuss Erotik, viele Fantasy-Elemente … alles, was ein guter Roman des Genres braucht, aber eben nicht mehr. Jessica Clare überragt ihre Mitstreiterinnen in nichts, liefert aber eine gute Geschichte ab.

Jill Myles: Queen of Blood 01: Die Bestimmung.
Bastei Lübbe, August 2018.
352 Seiten, Taschenbuch, 10,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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