Daisy lebt in einer WG und träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Träumt, ist eigentlich hier nicht der richtige Ausdruck. Bildet sich ein sie hätte schon eine Karriere als Schauspielerin und reitet damit auf Nerven und Geldbeuteln ihrer Mitbewohner rum, trifft es schon eher. Endlich scheint sich eine reelle Chance anzubahnen, denn sie hat ein Vorsprechen bei dem neuen James-Bond-Film. Zwar nur eine kleine Rolle, aber immerhin eine internationale Produktion mit Erfolgsgarantie. Leider ist die Rolle so klein, dass der Hauptdarsteller Marc sie schon wieder aus dem Drehbuch gestrichen hat, ehe Kim zeigen kann, was sie draufhat. Sie dringt in die Garderobe des Megastars ein und erschlägt versehentlich sein Hündchen. Bei dem Versuch, das zuvertuschen, gerät sie noch in seine Limousine und damit enden die beiden Leben dann an einem Brückenpfeiler.

Aber das Ende ist natürlich nicht das Ende. Die beiden begegnen Buddha, der ihnen erklärt, dass sie zuviel mieses Karma angesammelt haben und als Ameisen wiedergeboren werden. So beginnt ein ähnlicher Kreislauf wie für Kim in „Mieses Karma“, aber dieses Mal ist Teamarbeit gefragt. Ameisenkolonien sind vor irren Königinnen und auswärtigen Feinden zu beschützen, als Fisch hat man nicht wirklich viele Möglichkeiten, Gutes zu tun und bei all dem verlieben sich auch noch die jeweiligen großen Lieben, die noch leben, ineinander. Die beiden Wiedergeborenen natürlich auch.

„Mieses Karma hoch 2“ ist eine gelungene Fortsetzung von „Mieses Karma“. Ja, die Story ist sehr ähnlich, aber wir haben doch den Wortwitz und die verqueren Situationen am ersten Teil geliebt und das Erscheinungsdatum ist auch lang genug her, dass Wiederholungen nicht so auffallen. Personen und Geschehnisse aus dem ersten Teil tauchen auf, frischen die eigene Erinnerung auf und machen einfach Spaß. Der zweite Band ist genauso locker-flockig unterhaltsam geschrieben wie der erste und das eine oder andere Neue ist dem Autor dann doch eingefallen. Wer den ersten Band liebte, wird auch den hier mögen.

David Safier: Mieses Karma hoch 2.
Kindler, Oktober 2015.
320 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.