Hannah ist ein Teenager und eigentlich sollte ihr schon deshalb die Welt gehören. Doch Hannah ist eher schüchtern. Ihr Freundin Zoe hingegen wandelt sich von himmelhoch jauchzend zu zu Tode betrübt und könnte am Liebsten die ganze Welt umarmen. Da die beiden unzertrennbar sind, lässt sich Hannah immer wieder zu verrückten Dingen hinreißen und bringt sich gemeinsam mit Zoe in Schwierigkeiten. Als Zoe das kleine Städtchen verlassen will, um etwas von der Welt zu sehen, zögert Hannah nicht. Die zwei machen sich auf zum Roadtrip ihres Lebens.
„Das Glück wächst nicht auf Bäumen“ ist wie Zoe den unterschiedlichsten Gefühlen unterlegen. Schon bald wird dem Leser oder der Leserin klar, dass es im Roman auch um bipolare Störungen bei Jugendlichen geht. Das Thema ist gut umgesetzt und eingebracht. Man rechnet erstmal nicht damit, denn beschrieben werden zuvorderst zwei lebenslustige Teenager, die nichts anbrennen lassen, sich mit Jungs treffen und Alkohol trinken. Erst auf den zweiten Blick wird Zoes Besonderheit, die von Hannah bedingungslos akzeptiert wird, klar.
Was den Roman trotzdem schwächer als Wunders Erstling macht, ist die vorherrschende Grundstimmung. Man hat zwei lärmende Teenager vor sich, die wirklich schräge Dinge tun, und es ist gar nicht einfach, sich an sie zu gewöhnen. Zoe und Hannah sind stellenweise schon zu schräg, zu amerikanisch, als dass man noch etwas mit ihnen anfangen könnte. Vielleicht liegt dieser Roman der Zielgruppe von Teenagermädchen ab 15 Jahren mehr! Denn dass er Qualitäten hat, spürt man durchaus.
Wendy Wunder: Das Glück wächst nicht auf Bäumen.
Goldmann, März 2015.
320 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.