Der Auftakt der neuen Thrillerreihe rund um Simon Dorn. Dieser ist aus dem Polizeidienst ausgeschieden und lebt nun alleine und völlig abgeschieden in dem heruntergekommenen Hotel seiner Familie, in jedem Raum hat er einen anderen Cold-Case aufgebaut. Als seine berufliche Partnerin Karla auf eine Spur in Hamburg stößt, wird sie dort ermordet und die junge Lea Wagner arbeitet sich in den Fall ein, sie ist Dorns Kontakt zur Außenwelt und legt sich ordentlich ins Zeug, um auf der Spur der Wahrheit zu kommen.

Kurze Kapitel und viele Cliffhanger lassen den Lesern kaum eine Atempause, sodass man das Buch sehr schnell beendet hat.

Die Geschichte mag zwar teils kunstvoll konstruiert sein, aber meine Begeisterung war dennoch durchgehend da und es hatte mich ausnahmsweise mal nicht gestört. Es kommen viele verschiedene Figuren in der Geschichte vor, weshalb man einige Zeit braucht um dort einen guten Überblick zu bekommen, hat man die Namen allerdings eingeordnet, so ergibt alles einen Sinn und dem Lesevergnügen steht nichts mehr im Wege.

Jan Becks Schreibstil gefällt mir, er schreibt fesselnd und die Spannung ist durchgehend da. Das Setting hatte er ebenfalls gut ins Bild gesetzt, sodass man sich alles gut vorstellen kann und auch die düstere Atmosphäre passte zu dem Buch, lässt einem beim Lesen manchmal einen Schauer über den Rücken wandern. Genau das sollte ein Thriller ja auch bewirken.

Die Charaktere sind sich in ihrer Art sehr unterschiedlich, aber genau das gefiel mir hier. Simon ist ein Eigenbrötler, während Lea offen für alles ist. Sie werden auch nicht wie die typischen Ermittler dargestellt, was sie mir noch einmal mehr sympathisch machten und das Buch noch ein bisschen echter gestaltete.

Das Ende konnte mich ebenfalls komplett überzeugen und ich bin gespannt auf weitere Bände, die hoffentlich noch folgen werden.

Jan Beck: Dorn: Zimmer 103.
Penguin Verlag, 29. Januar 2025.
384 Seiten, Taschenbuch, 16,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Katja Plattner.