Fast wäre 2013 das Ende geworden für die Übertragung des ORF von den Klagenfurter Literaturtagen. – Zum Glück nur fast, denn es fand sich doch noch ein neues Modell, das die Finanzierung des Bachmann-Wettbewerbs auch für die Zukunft garantiert.
Wer keine Gelegenheit hatte, das hohe Textniveau und die leidenschaftlichen Diskussionen dazu auf 3sat mitzuverfolgen, kann die herausragenden Texte, die Diskussionen der Jury und die Preisvergabe in der von Hubert Winkels herausgegebenen Broschur „Klagenfurter Texte Die Besten 2013“ nachlesen.
Nicht nur die sprachlich ausgefeilten Schriftwerke selbst sind es, um derentwillen man sich in dieses Buch vertieft. Mindestens ebenso interessant liest sich, in welcher Form die Juroren sich mit literarisch hochwertigen Texten auseinandersetzen.
Die diesjährige Siegerin des Bachmann-Preis heißt Katja Petrowskaja und ist wie ihre beiden Vorjahressiegerinnen keine deutsche Muttersprachlerin. Ihr Text „Vielleicht Esther“, ein Romanauszug, hat die Juroren überzeugt.
Der kelag-Preis wird an Verena Güntner für ihren Romanauszug „Es bringen“ verliehen. Ihr Text ist wie der des 3sat-Preisträgers Benjamin Maack (Wie man einen Käfer richtig fängt), eine Adoleszenzgeschichte.
Den Ernst-Willner-Preis erhält Heinz Helle für seine Kurzgeschichte „Wir sind schön“, und der BKS Bank Publikumspreis wird Nadine Kegele für den Romanauszug „Scherben schlucken“ zuerkannt.
Nicht selten sind in der Vergangenheit literarische Entdeckungen aus dem Bachmann-Preis hervorgegangen. In diesem Jahr wird von der Hälfte der vierzehn überwiegend jungen mitwirkenden Autoren ein neues Buch in einem Publikumsverlag erscheinen.
Letztlich ist es nicht nur qualitativ gute Literatur, die der Klagenfurter Wettbewerb präsentiert, gleichsam setzen diese modernen, oft provokanten Texte auch immer neue Impulse für die deutsche Literaturlandschaft.
Hubert Winkels: Klagenfurter Texte: Die Besten 2013.
Piper, Oktober 2013.
224 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Annegret Glock.