John Burnside: What light there is. Über die Schönheit des Moments

John Burnside lehrt unter anderem als Professor an der University of St. Andrews in Schottland Kreatives Schreiben. Da ist es nicht verwunderlich, dass seine Texte schon mehrfach ausgezeichnet wurden. Er ist ein Meister des detaillierten Beschreibens. Vor allem seine autobiografischen Werke, in denen er seine Seele öffnet, sind durch eindringliche Tiefe geprägt.

In What light there is befasst er sich mit dem Zauber von Vergangenem. Er unterteilt seinen Text in die vier Kapitel „Erde“,  „Himmel (über das Verlieren)“, „Die Sterblichen“, „Die Göttlichen“. Wir lesen von Erinnerungen an die Kindheit, den Prägungen und daraus resultierenden späteren Sichtweisen. Das was war, lässt er wieder aufleben. Burnside bedient sich dabei der Texte verschiedener Literatur und Betrachtungen von Gemälden, die mit den eigenen inneren Bilderwelten entsprechende Empfindungen auslösen. Die Vergänglichkeit ist sein zentrales Thema, vor allem geht es um den Prozess des Alterns, um die Zeit die verfliegt, um die Zeit, die scheinbar nicht vergehen will und sehr ausgiebig um Sterben und Tod. Alles läuft auf die Sensibilisierung, auf das bewusste Erleben des Moments zu, auf das Bewahren von Erinnerungen: „…was wir nur flüchtig sehen, haftet in der Erinnerung; nicht als etwas, das wir verloren, sondern als etwas das wir nie ganz besessen haben, wodurch es einen größeren Zauber entwickelt als alles, was zu behalten uns gestattet ist…(eBook S. 37).

Anspruchsvoll.

John Burnside: What light there is. Über die Schönheit des Moments.
Haymon Verlag, September 2020.
176 Seiten, eBook, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Annegret Glock.

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