Alan Bennett: Leben wie andere Leute

alanAm 9. Mai wird Alan Bennett 80 Jahre alt. Der Wagenbach Verlag gratuliert dem britischen Romancier und Theaterautor mit dem Buch „Leben wie andere Leute“, das Bennett in England schon zu seinem 75. Geburtstag veröffentlicht hat.
So wie liebevoll wie Bennett zuvor „Die souveräne Leserin“ und das alte Ehepaar in „Cosi fan tutte“ beobachtet hat, so beschreibt er nun seine eigene Verwandtschaft: die Eltern, Tanten und Großeltern. 1966 zog die Familie des Schriftstellers von Leeds aufs Land. Die Mutter litt unter Depressionen – auch deshalb, weil sie nicht gerne im Mittelpunkt stand, in dem Dorf aber jeder jeden kannte. Gesellschaftliches Leben mieden die Eltern. Alkohol tranken sie nicht, gesellig waren sie auch nicht.
Bennett erzählt – immer mit Verweisen auf seine Theaterstücke und Romane – vom Abschied des Vaters, der 1974 nach einem Herzinfarkt starb, von seiner Kindheit in der Nachkriegszeit, vom Verschwinden von Tante Kathleen, die nach sechs Wochen tot aufgefunden wurde, und vom langsamen Sterben seiner Mutter. Mit Fotos aus dem Familienalbum hat er den wie immer beim Wagenbach schön aufgemachten Roman im roten Leineneinband angereichert.

Alan Bennett: Leben wie andere Leute.
Verlag Klaus Wagenbach, März 2014.
168 Seiten, Gebundene Ausgabe, 16,90 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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