Zwei Jahre sind vergangen, seit Sabine Ebert mit 1813 ihren PR-Coup gelandet hat. Doch die Geschichte war noch nicht zu Ende erzählt. Obwohl Napoleon nämlich in der großen Schlacht bei Leipzig geschlagen wurde, war er noch nicht besiegt.
2015 also folgt das Buch 1815 – Blutfrieden.
Im frühen 19. Jahrhundert herrscht Elend in den deutschen Städten. Die fliehenden französischen Soldaten ziehen Verwüstung, Hunger und Krankheit hinter sich her. Für Jette bedeutet das nicht nur, dass sie Leipzig verlassen muss, sondern auch ein unverhofftes Verlöbnis.
Trotz der Skepsis, die einer Fortsetzung immer entgegengebracht wird, schneidet “1815” bei mir fast noch besser ab als sein Vorgänger. Das hat mehrere Gründe. Der Fokus zum einen liegt nicht, wie man vermuten will, auf der Schlacht bei Waterloo. Zum anderen herrscht zwischen historischen Daten und fiktiver Geschichte eine bessere Ausgewogenheit. Man könnte meinen, Ebert hätte sich mit ihren Figuren in der Zeit des Schreibens noch ein bisschen besser angefreundet.
Die historischen Recherchen von Sabine Ebert sind wieder einmal unglaublich. Einmalig. Detailliert. Beeindruckend. Das fordert ein ordentliches Maß an Konzentration.
Ein Roman, für den man sich Zeit nehmen muss. Ein Roman, den man jedoch nicht nebenbei lesen kann. Also: Ein Roman für Urlaubstage.
Sabine Ebert: 1815 – Blutfrieden.
Knaur, März 2015.
1088 Seiten, Gebundene Ausgabe, 24,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Annett Bergk.