Eine Parodie auf Helen Fieldings erfolgreiche – aber seichte – Bridget-Jones-Romane ist im Manhattan-Verlag erschienen: In „Bridget und Joans Tagebuch – Verrückt nach dem Toyboy“ schreiben zwei weit über 80-jährige Seniorinnen auf, was sie im Seniorenheim so erleben. Schnell wird deutlich, dass die beiden die Ereignisse vollkommen unterschiedlich bewerten.
Die eine, Bridget, ist eine Nervensäge, die sich für die größte Künstlerin aller Zeiten hält und Alkoholprobleme hat. Sie gibt ihr Geld mit vollen Händen aus und ist auf der Suche nach einem Mann. Damit hat sie eine gewisse Ähnlichkeit mit ihrer Namensgeberin aus den echten Bridget-Jones-Romanen und könnte fast eine Fortschreibung der Figur im Alter sein.
Die andere, Joan, ist nüchtern und vernunftsbetont. Sie bildet das Gegengewicht zu Bridget.
Das Buch, das in seinem Stil und sogar in der Covergestaltung an „Bridget Jones – Verrückt nach ihm“, erschienen bei Goldmann, erinnert, macht Spaß. Und der dürfte sich für Leser, die auch die Vorlage kennen, noch vergrößern.
Klar, eine solche Parodie nimmt sich selbst nicht allzu ernst, und so reicht es denn auch nach 200 Seiten. Nicht herauszufinden ist übrigens, wer eigentlich der Autor dieses Buches ist. Bridget Golightly – in Anlehnung an die ebenfalls etwas überspannte Heldin aus „Frühstück bei Tiffany“ – und Joan Hardcastle sind es jedenfalls nicht.
Bridget Golightly & Joan Hardcastle: Bridget und Joans Tagebuch – Verrückt nach dem Toyboy.
Manhattan, Juli 2014.
207 Seiten, Gebundene Ausgabe, 14,99.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.