Laline Paull: Das Eis

Die Eisdecke in der Arktis schmilzt unaufhörlich und auch im Sommer gibt es kein Eis mehr im Nordpolarmeer. Raffgierige Unternehmen wittern ihre Chance und wetteifern um einen Platz im einstmals „ewigen Eis“.  In diese Szenerie gerät ein Kreuzfahrtschiff mit gut zahlenden, anspruchsvollen Gästen, die ihre Reise auf dem luxuriösen Schiff unter dem Motto „Im Reich des Eiskönigs“ gebucht haben. Diesen Eiskönig, einen echten Eisbären, wollen sie nun sehen. Unzufrieden mit schmutzigen Gletscherzungen, gelangweilt von der Aussicht auf die sterbende Arktis, drohen sie bereits mit einer Klage. Der Kapitän des Schiffs lenkt ein und nimmt Kurs auf einen gesperrten Fjord.

Hier erleben die Gäste das Kalben eines Gletschers, der Eisberg bricht und treibt ins Meer. Dieses Naturschauspiel fördert spektakulär eine männliche Leiche zutage: Tom Harding, Umweltaktivist, Polarforscher und einer der besten Kenner der Arktis, der seit drei Jahren im Eis verschollen war. Gemeinsam mit seinem besten Freund und Geschäftspartner Sean Cawson war er auf einer Expedition, von der er nie zurückgekehrt ist. Nun beginnen Ermittlungen, in deren Fokus Cawson steht: Welcher Art war seine Beziehung zu Tom? Dienten die Männer dem Naturschutz oder ging es um profitable Geschäfte in und mit der Arktis?

„Das Eis“ ist ein Öko-Thriller und ein Gerichtsroman, der die Bedeutung und den Untergang der Arktis eindringlich schildert. Umrahmt wird die Handlung stimmungsvoll und unheimlich von Zitaten der Arktisreisenden Rasmussen, Freuchen, Ovsyanikov u.a., durch die einmal die Opfer deutlich werden, die Arktisreisende und Entdecker auf sich genommen haben, zum anderen die Eroberungs- und Zerstörungswut des Menschen, der seinen Lebensraum vernichtet.

Hochspannend!

Laline Paull: Das Eis.
Tropen, März 2018.
448 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Corinna Griesbach.

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