Ambrose Parry: Die Tinktur des Todes

Ins düstere Edinburgh zur Mitte des 19. Jahrhunderts entführt uns der historische Krimi eines Autorenduos, das unter dem Pseudonym Ambrose Parry schreibt.

Der junge Will Raven kommt als Gehilfe zu einem angesehenen Frauenarzt, der mit verschiedenen Möglichkeiten der Betäubung experimentiert. Zugleich kommen in der Stadt immer wieder schwangere Frauen unter rätselhaften Umständen ums Leben. Raven und das gewitzte Dienstmädchen Sarah machen sich gemeinsam an die Aufklärung der Todesfälle.

Ambrose Parry – dahinter verbirgt sich der Autor Christopher Brookmyre und seine Frau, die Anästhesistin Marisa Haetzman – ist ein spannender, atmosphärisch dichter und vielschichtiger Krimi gelungen. Er ist nicht nur gespickt mit interessantem medizinischen Detailwissen aus dieser Zeit, sondern spart auch nicht mit gesellschaftskritischen Ansätzen wie die Rolle der Frau, die damals noch wenige Aufstiegsmöglichkeiten in medizinischen Berufen hatte, Ärzte, die zwar fachlich gut sein mögen, denen es jedoch an Empathie für ihre Patienten fehlt, oder die Doppelmoral mancher Kirchenvertreter. Und das sind allesamt Themen, die auch heute noch aktuell sind.

Da dieser Roman den Untertitel „Die Morde von Edinburgh, Band 1“ trägt, ist auf Fortsetzungen zu hoffen.

Ambrose Parry: Die Tinktur des Todes.
Pendo, August 2020.
464 Seiten, Taschenbuch, 16,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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Ein Kommentar zu “Ambrose Parry: Die Tinktur des Todes

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