Yves Grevet: Méto: Die Insel, gelesen von Rainer Strecker

meto1Die Méto-Trilogie ist wieder eine von denen, bei denen man alle Teile kennen muss. Also eine kurze Vorwarnung: Der zweite Teil wird ohne den ersten nicht funktionieren, denn er schließt sich nahtlos an den ersten Teil an. Begriffe werden nicht neu erklärt und es gibt wirklich eine Menge Dinge, die der Erklärung bedürften, wenn man sie nicht bereits aus dem ersten Band kennen würde.

Der erste Band endete also mit dem Beginn einer Schlacht, der zweite beginnt mit Métos Erwachen nach der Schlacht. Er wurde schwer verwundet und findet erst nach und nach in die neue Situation hinein. Mit ihm gemeinsam entdeckt der Zuhörer die neue Welt. Die Freunde, die sich gegen Jovis und sein Haus aufgelehnt haben, sind zwar jetzt frei, aber immer noch auf der Insel. Ihre Freiheit ist ein sehr zweischneidiges Schwert, denn sie befinden sich in der Obhut der „abgeschnittenen Ohren“ und die rühmen sich zwar zu Recht, Jovis Einfluss entflohen zu sein. Ihre neue Freiheit haben sie allerdings lediglich dazu genutzt, eine ähnliche Gesellschaft, nur ohne Jovis, aufzubauen.

Méto ist jedoch aus den Erfahrungen im Haus klug geworden und beginnt sehr schnell, die Ordnung zu hinterfragen. Revolutionär neugierig geworden und von jeglicher Leichtgläubigkeit geheilt, findet er nach und nach heraus, in was für einer Welt er eigentlich lebt. Rainer Streckers Stimme wird übrigens gemeinsam mit Méto mit jedem Kapitel reifer und differenzierter. Dieser Sprecher ist eine erstklassige Wahl für gerade diese Geschichte.

Neugierig auf den dritten Band machen vor allem die historischen Anspielungen, die Geschichte der Außenwelt, die Méto nur in Bruchstücken herausfindet. Irgendetwas muss in den 1970er Jahren passiert sein, dass die Gesellschaft grundlegend veränderte, denn Métos Welt ist definitiv nicht unsere Welt.

Auch hier ist das Ende wieder ein Cliffhanger, auch der dritte Band wird sich nahtlos hier anfügen. Bei solchen Büchern drängt sich mir immer die Frage auf, warum man das nicht als ein Buch veröffentlicht hat oder wenigstens in kurzen Zeitabständen. Früher waren die Einzelbände von Trilogien wenigstens in sich abgeschlossen, auch wenn noch Potenzial für eine Fortsetzung vorhanden war. Ich finde, man sollte zu dieser guten Tradition zurückkehren.

Yves Grevet: Méto: Die Insel, gelesen von Rainer Strecker.
Der Audio Verlag, Oktober 2012.
3 CDs, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.