Veronica Roth: Rat der Neun 02: Gegen das Schicksal

Nachdem ich hier bei Schreiblust-Leselust im April 2017 schon das erste Buch der Geschichte um Cyra und Akos rezensieren konnte, freue ich mich, das nun auch mit dem zweiten und abschließenden Band tun zu können. Wer sich noch an meine damalige Rezension zu „Gezeichnet“ erinnert, wird verstehen, dass ich mich darauf gefreut habe, nun endlich die Fortsetzung lesen zu können. Aber eins nach dem anderen. Worum geht es bei ‚Rat der Neun‘ eigentlich?

Die durch ihre auch verfilmte Bestseller-Trilogie ‚Die Bestimmung‘ bekannt gewordene Autorin Veronica Roth stellt mit dem ‚Rat der Neun‘ erneut ihr schriftstellerisches Können und ihre Kreativität unter Beweis. Für ihren Science-Fiction/Fantasy-Zweiteiler hat sie ein eigenes Universum erdacht, in dem neun Planeten eine Sonne umkreisen. Der Rat der Neun ist eine Art Zentralregierung dieser Planeten, die jedoch alle durchaus eigene Interessen verfolgen und unterschiedlicher nicht sein könnten. So wird etwa der Planet Thuve von eisiger Kälte beherrscht, während auf dem Planeten Ogra tiefste Dunkelheit herrscht.

In diesem Universum leben die beiden Protagonisten Cyra Noavek und Akos Kereseth. Während Cyra die Tochter des Herrschers der eher aggressiven und kriegerischen Shotet ist, ist Akos der Sohn einer angesehenen Familie des friedlichen Planeten Thuve. Beide Familien, Noavek und Kereseth, sind schicksalsgesegnet. Ein Umstand, der sie von den anderen unterscheidet. Denn im Universum vom ‚Rat der Neun‘ ist die Segnung mit einem Schicksal eine Besonderheit, die nur wenige erfahren.

Doch leicht ist es nicht, derart gesegnet zu sein, denn damit gehen besondere Fähigkeiten einher, die nicht angenehm sein müssen. So spürt Cyra den das Universum beherrschenden Stromfluss schmerzhaft in ihrem ganzen Körper und wird von ihrem Bruder Ryzek dazu missbraucht, Gefangene zu foltern. Akos ‚Segnung‘ wiederum ist es, den Stromfluss unterbinden zu können.

Als Akos‘ Vater getötet und er zusammen mit seinem Bruder von den Shotet entführt wird, stellt sich heraus, dass er Cyras Schmerzen lindern kann. Auf diesem Wege kommen die beiden sich näher und werden zu schließlich zu einem Paar. Doch die Schicksale beinhalten nicht nur besondere Fähigkeiten, sondern sind vor allem Voraussagen über die Zukunft. Und diese sagen für Cyra und Akos nichts Gutes voraus.

Während die beiden sich näher kommen, stellen sie auch fest, dass sie in ihren Vorstellungen nahe beieinander liegen. Beide verabscheuen die Brutalität und Rücksichtslosigkeit der von Cyras Bruder Ryzek geführten Shotet. Akos möchte zudem seinen Bruder retten, der ebenfalls von den Shotet gefangen wird. Dieser verfügt über die  besondere Gabe, ein Orakel zu sein und in die Zukunft blicken zu können. Cyra und Akos beschließen, gegen Ryzek zu kämpfen und ihn zu entführen.

An dieser Stelle setzt der nun vorliegende zweite Teil ein. Cyra, Akos und weitere Gegner der Shotet fliehen mit dem gefangenen Ryzek an Bord eines Raumschiffs. Als die ebenfalls anwesende Kanzlerin Isae Benesit Ryzek aus Rache am Mord an ihrer Schwester Ori tötet, kommt es zum Streit. Cyra wollte das Leben ihres Bruders verschonen und Akos benötigte ihn, um seinen Bruder zu retten.

Isae Benesit kehrt zum Rat der Neun zurück und rüstet zum Krieg gegen die Shotet, deren Anführerin sie im nun letzten Mitglied der Familie Noavek vermutet: Cyra. Doch auf einmal taucht eine längst tot geglaubte und überaus mächtige Person auf: Cyras Vater Lazmet Noavek. Er ist der für seine Skrupellosigkeit und Brutalität bekannte wirkliche Herrscher der Shotet. Dieser rüstet nun ebenfalls zum Krieg.

Cyra und Akos stehen nun zwischen den sich verhärtenden Fronten. Doch was können sie tun, um einen Krieg zu verhindern? Und welche Rolle spielen die ihnen vorhergesagten Schicksale?

Mit ‚Gegen das Schicksal‘ zeigt Veronica Roth erneut, dass sie eine hervorragende Autorin ist. Der Plot ist ideenreich, immer spannend und beinhaltet überraschende Wendungen. Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und haben eine Tiefe, die sie lebendig erscheinen lässt. Roths Schreibstil ist zudem so gut, dass man sich jederzeit der Handlung nahe fühlt und sich eine gute Vorstellung von den Ereignissen machen kann. Etwas, das bei einer dem Leser völlig unbekannten Welt hoch zu schätzen ist.

Um es kurz zu machen: Alleine von der Art und Weise her, wie Veronica Roth schreibt, hat es mir schon Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Dazu die spannende Handlung, die ansprechenden Charaktere und die fremdartige Atmosphäre dieser Fantasy Welt. Ich bin begeistert und kann jedem Fan von Science-Fiction/Fantasy nur raten, die beiden Bände von ‚Rat der Neun‘ zu lesen. Ich bin gespannt, wann die Verfilmung kommt.

Veronica Roth: Rat der Neun 02: Gegen das Schicksal.
cbj, Januar 2019.
400 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Christian Rautmann.

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