Uli Aechtner: Die Bach runter

Was würden wir tun, wenn durch irgendein Unglück alles um uns herum zusammenbrechen würde? Kein Strom mehr. Und kein Trinkwasser. Keine Möglichkeit mehr, sich im Supermarkt mit Lebensmitteln zu versorgen. Die meisten von uns hätten in einem solchen Fall vermutlich ein Problem, denn wer ist auf so eine Situation schon vorbereitet?

Die Antwort auf diese Frage lautet: Prepper. Mit diesem Begriff (von prepare – vorbereiten) bezeichnet man Personen, die für eine Krise vorsorgen, indem sie Lebensmittelvorräte anlegen, sich in Überlebenstechniken ausbilden und mit Waffen beschäftigen.

Mit Personen aus diesem Umfeld bekommt es der bereits aus anderen Krimis von Uli Aechtner (‚Todesrauscher‘, ‚Mordswetter‘) bekannte Kommissar Christian Bär in ihrem neuesten Roman zu tun.

Dabei geht es zunächst nur um ein Baby, das ein Schäfer in der warmen Asche eines Lagerfeuers findet. Da es dem Baby gut geht und nur zu klären ist, wer die Eltern sind und wer es an diesen seltsamen Ort gelegt hat, scheint Christian Bärs Welt in Ordnung. Zumal er Urlaub hat, in dem er viel mit seiner Nichte Amelie unternehmen möchte..

Doch dann überschlagen sich nach und nach die Ereignisse: In der Nidda wird die Leiche eines Mannes gefunden und es stellt sich heraus, dass das Baby an einem seltenen Gendefekt leidet, an dem es kurz darauf verstirbt. Zudem schließt seine Nichte Amelie eine Freundschaft, die Bär gar nicht gefällt.

Einige Hinweise deuten darauf hin, dass es zwischen dem Toten und dem Fund des Babys einen Zusammenhang gibt. Bär macht sich an die Ermittlungen und seine Freundin, die Journalisten Roberta Hennig, stellt ihrer Nachforschungen an…

Für ‚Die Bach runter‘ gilt wieder, was ich vor einiger Zeit bereits über ‚Mordswetter‘ geschrieben habe: So sollte ein Krimi sein! Die Handlung ist spannend und unterhaltsam. Die Charaktere sind lebensecht und sympathisch. Zudem kann man als Leser miträtseln. Ob man dabei auf die Lösung kommt, sei mal dahingestellt. Ich zumindest habe mich direkt auf die falsche Spur führen lassen. Denn an Überraschungen arm ist dieses neue Buch von Uli Aechtner natürlich nicht. Und auch das sollte in einem Krimi so sein.

Sehr gut an diesem Buch und überhaupt an den Krimis von Uli Aechtner gefällt mir persönlich auch, dass sie Wert auf intelligente Unterhaltung legt und nicht, wie leider andere Autoren, mit brutaler Action zu Punkten versucht.

Wer also gerne gute Krimis liest, der sollte sich ‚Die Bach runter‘ besorgen und vielleicht auch gleich noch den einen oder andere der Vorgängerromane dazu.

Uli Aechtner: Die Bach runter.
Emons Verlag, Februar 2019.
224 Seiten, Taschenbuch, 10,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Christian Rautmann.

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