Alexander MacLeod: Tun, was getan werden muss

Der Kanadier Alexander MacLeod (Jahrgang 1972) schreibt Kurzgeschichten und lehrt an der Saint Mary’s University in Halifax in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Er ist der Sohn von Alistair MacLeod, der ebenfalls als Schriftsteller tätig war. Am 1. November 2023 veröffentlichte der Luchterhand Literaturverlag Alexander MacLeods neue Short Stories „Tun, was getan werden muss“. Henning Ahrens übersetzte sie ins Deutsche.

Von einem Kaninchen bis zu einem Serienmörder

In „Tun, was getan werden muss“ versammelt Alexander MacLeod acht Kurzgeschichten.

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Atsuhiro Yoshida: Gute Nacht, Tokio

Der Japaner Atsuhiro Yoshida (Jahrgang 1962) ist Coverdesigner und Schriftsteller. Er entwarf auch das Cover seines am 23. Oktober 2023 bei hanserblau im Carl Hanser Verlag erschienenen Buches „Gute Nacht, Tokio“. Katja Busson hat es aus dem Japanischen übersetzt.

Tokio bei Nacht

In zwölf Episoden erzählt Atsuhiro Yoshida von Menschen in Tokio, die um ein Uhr in der Nacht wach sind, arbeiten oder unterwegs sind. Allen voran Mitsuki Sawatari, eine Requisiteurin beim Film, die für Ihre Regisseure ständig nach Dingen suchen muss, die diese für ihre Filme unbedingt benötigen. In der ersten Episode ist es eine Biwa, die gelbe Frucht der japanischen Wollmispel. Zum Glück sind da Matsui, der nachts Taxi fährt und Koichi, Mitsukis Freund und Krähenexperte, der weiß, wo sie Biwas finden kann. Aber da ist noch jemand, der die Früchte pflückt: Kanako Fuyuki, die bei der Tokioter Telefonseelsorge arbeitet und ihren Bruder Ren sucht. Auch sie benötigt eines Nachts Matsuis Taxi-Dienstleistungen.

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Stephen Buoro: Andy Africa

Der in Nigeria geborene Autor Stephen Buoro (Jahrgang 1993) lebt in Norwich, UK und hat seinen ersten Roman geschrieben. „Andy Africa“ ist am 12. September 2023 in einer Übersetzung von Volker Oldenburg im Rowohlt Verlag erschienen.

Ein afrikanischer Superheld auf der Suche nach Glück

In Stephen Buoros „Andy Africa“ sucht der fünfzehnjährige Andrew Aziza sein Glück. Andrew bekommt von seiner Mathematiklehrerin Zahrah den Namen „Andy Africa“ verpasst, weil sie findet, dass es ein schöner Name ist und er perfekt zu Andrew passt. Andrew hingegen ist sich da nicht so sicher. Er ist klug, schreibt Gedichte und liebt weiße, blonde Mädchen mit Pferdeschwanz. Andy ist fasziniert von den USA und Europa. Sein Schulkamerad Okey flüchtet nach Spanien und schickt begeisterte Nachrichten von dort. Andy und seine Mutter Gloria sind Christen.

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Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens

Terézia Mora erhielt 2013 für ihren Roman „Das Ungeheuer“ den Deutschen Buchpreis. In diesem Jahr ist sie mit „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ wieder nominiert. Der Deutsche Buchpreis wird am 16. Oktober 2023 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse verliehen. Der Roman ist am 30. August 2023 im Luchterhand Literaturverlag erschienen.

Muna Appelius ist gerade achtzehn geworden, da versucht ihre alkoholabhängige Mutter, Schauspielerin am Theater der Stadt Jüris in der DDR, sich mit Tabletten und Alkohol das Leben zu nehmen. Munas Vater starb an Lungenkrebs als sie ein Kind war. Die Mutter überlebt und macht eine Therapie. Es ist 1989 und Muna steht kurz vor dem Abitur.

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Annette Mingels: Der letzte Liebende

Die Kölner Autorin und Literaturwissenschaftlerin Annette Mingels (Jahrgang 1971) ist promovierte Germanistin. Sie schreibt Romane und Erzählungen. Mingels lebte einige Jahre in den USA. 2020 erschien der Erzählband „Dieses entsetzliche Glück“ mit Geschichten aus dem fiktiven Hollyhock, Virginia. Am 30. August 2023  veröffentlichte der Penguin Verlag ihren neuen Roman „Der letzte Liebende“.

Zu diesem Roman haben unsere Rezensenten Sabine Sürder und Andreas Schröter ganz unterschiedliche Meinungen. Wir veröffentlichen hier beide. Teilen Sie uns gerne Ihre Meinung in den Kommentaren unten mit.

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Sin Blaché und Helen Macdonald: Prophet

Helen Macdonald hat 2015 den Bestseller „H wie Habicht“ geschrieben. 2021 erschien ihre Essaysammlung  „Abendflüge“. Nun hat sie sich mit Sin Blaché zusammengetan und herausgekommen ist „Prophet“, Science Fiction, Thriller, Liebesgeschichte, Mystery und Horror, alles in einem. Der Carl Hanser Verlag veröffentlichte die deutsche Ausgabe in einer Übersetzung von Thomas Gunkel am 21. August 2023.

„»Das Ende der Welt sind Menschen, die an ihren Spielsachen kleben.«“ (S. 441)

Ich kann es gleich zu Beginn sagen: „Prophet“ hat das Zeug, zu einem meiner Lieblingsbücher 2023 zu werden.

Phantastisch, schnell und spannend geschrieben mit zwei sehr ausdrucksstarken Charakteren in einer gesellschaftlich und politisch brisanten Story. Das ist guter Stoff für Leserinnen und Leser.

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Wolf Haas: Eigentum

Der Österreicher Wolf Haas (Jahrgang 1960) schreibt Krimis und Romane. Für seine Krimis mit dem ehemaligen Polizisten und Detektiv Simon Brenner wurde er mehrfach ausgezeichnet. Einige der Krimis wurden verfilmt. Daneben veröffentlichte Haas mehrere Romane. Am 4. September 2023 erschien sein neuester Roman „Eigentum“ im Carl Hanser Verlag.

Auf dem Packpapier-Einband des Buches prangt ein roter Stempel „Eigentum von Wolf Haas“. Damit auch kein Zweifel über Urheberschaft und Besitz entsteht. Wolf Hass hat über seine Mutter Marianne geschrieben oder besser gesagt über sich und seine Mutter. Im Text wechseln sich Passagen des Ich-Erzählers (Wolf) mit Passagen der Ich-Erzählerin (im Dialekt Mutter Marianne).

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Tanja Schwarz: Vaters Stimme

Die deutsche Schriftstellerin Tanja Schwarz (Jahrgang 1970) schrieb 2021 die vielversprechenden Erzählungen „In neuem Licht“. Die Frauenfiguren darin mühen sich im Alltag ab: mit ihren Kindern, ihren Partnern, ihren Eltern, mit fremden Menschen. Und immer wieder bringen sie sich in noch anstrengendere Situationen. Und so ergeht es auch ihrer Hauptfigur in dem neuen Roman „Vaters Stimme“, der am 21. August bei hanserblau im Carl Hanser Verlag erschienen ist.

Nina ist Ende vierzig. Sie lebt in Hamburg getrennt von Ron, dem Vater ihres Sohnes Lenny. Beruflich ist sie viel unterwegs. Lenny wächst bei seinem Vater auf. Ninas psychisch kranke Mutter lebt in Süddeutschland, auf der Schwäbischen Alb. Ihren Vater hat sie vor 25 Jahren das letzte Mal gesehen. Sie ist bei ihrer Mutter aufgewachsen. Eines Tages schlägt Lenny vor, den ihm unbekannten Opa anzurufen.

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Richard Ford: Valentinstag

Der US-amerikanische Schriftsteller Richard Ford (Jahrgang 1944) hat mit Frank Bascombe eine Figur erfunden, die ihren ersten Auftritt 1986 in dem Roman „Der Sportreporter“ hatte. Bascombe verhalf ihm mit „Unabhängigkeitstag“ 1996 zum Pulitzer Prize und PEN/Faulkner Award. Es folgten 2006 „Die Lage des Landes“ und 2014 „Frank“. Daneben veröffentlichte Richard Ford zahlreiche weitere Romane und Kurzgeschichten, wie zuletzt „Irische Passagiere“ aus dem Jahr 2020. Nun ist am 21. August 2023 „Valentinstag“ bei Hanser Berlin aus dem Carl Hanser Verlag erschienen. Darin begleitet Frank Bascombe seinen todkranken Sohn Paul auf einer Reise zum Mount Rushmore. Frank Heibert hat den Roman aus dem Englischen übersetzt.

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Emma Cline: Die Einladung

Die US-Amerikanerin Emma Cline (Jahrgang 1989) wurde 2016 für ihr Roman-Debüt „The Girls“ gefeiert. 2021 erschien eine Sammlung ihrer Kurzgeschichten unter dem Titel „Daddy“. Der Carl Hanser Verlag veröffentlichte am 24. Juli 2023 ihren zweiten Roman „Die Einladung“ in einer Übersetzung von Monika Baark.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Alex, ein 22-jähriges Call- bzw. Escort-Girl, verbringt den Sommer mit dem Mitte 50-jährigen Simon in den Hamptons. Sie musste New York verlassen, da sie bei einigen Leuten Schulden hat und andere bestohlen und betrogen hat. Durch Zufall lernt sie Simon kennen, der sie in ihr Sommerhaus einlädt. Simon denkt, sie sei eine orientierungslose Studentin, die sich in New York einleben will.

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