Barbara Kingsolver: Demon Copperhead

Pulitzer Prize für Literatur 2023

Die US-amerikanische Schriftstellerin Barbara Kingsolver (Jahrgang 1955) hat Umweltwissenschaft und Biologie studiert. 2023 erhielt sie gemeinsam mit Hernan Diaz (für seinen Roman „Treue“) den Pulitzer Prize for Fiction für ihren Roman „Demon Copperhead“. Heute, am 15. Februar 2024, erscheint ihr Roman bei dtv als deutsche Erstausgabe in einer Übersetzung von Dirk van Gunsteren.

Barbara Kingsolver, David Copperfield und Appalachia

Mit „Demon Copperhead“ von Barbara Kingsolver fängt mein Literaturjahr 2024 gleich mit einem großen Knall an. Trotz seiner beinahe 900 Seiten liest sich das Buch mit Leichtigkeit und Vergnügen. Und dabei handelt es sich um die Geschichte eines Jungen, der wahrlich nicht mit den besten Lebens- und Glückschancen gesegnet ist. Inspiriert durch Charles Dickens’ „David Copperfield“ hat Barbara Kingsolver ihren appalachischen Roman geschrieben. Kingsolver stammt aus Appalachia, einer Region in den USA, die sich über mehrere Bundesstaaten (Georgia, Tennessee, North Carolina, Virginia, Kentucky, Pennsylvania) erstreckt.

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Joy Williams: In der Gnade

Happy Birthday Joy Williams!

Heute feiert die US-amerikanische Schriftstellerin Joy Williams ihren 80. Geburtstag. Rechtzeitig dazu bringt die dtv Verlagsgesellschaft ihren im Original bereits 1973 erschienenen Debütroman „State of Grace“ erstmals auf Deutsch unter dem Titel „In der Gnade“ heraus. Julia Wolf hat ihn aus dem Englischen übersetzt. Im letzten Jahr wurde Joy Williams für ihre „Stories“ (ebenfalls bei dtv) in Deutschland u.a. von Thea Dorn im „Literarischen Quartett“ und in der Süddeutschen Zeitung als Entdeckung gefeiert. Da ist die Spannung auf ein weiteres Stück Literatur von Joy Williams groß. Und so viel sei verraten, die Leserinnen und Leser von „In der Gnade“ werden nicht enttäuscht.

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Stefanie Sargnagel: Iowa: Ein Ausflug nach Amerika

Die österreichische Autorin und Cartoonistin Stefanie Sargnagel (Jahrgang 1986) macht sich 2022 auf den Weg in die Vereinigten Staaten von Amerika. Sie fliegt nach Grinnell in Iowa, um an dem dortigen College „Creative Writing“ zu unterrichten. Begleitet wird sie von ihrer Freundin, der Musikerin Christiane Rösinger. Von dieser Reise und ihrem Aufenthalt berichtet sie in dem Buch „Iowa – Ein Ausflug nach Amerika“, das am 19. Dezember 2023 im Rowohlt (Hundertaugen) Buchverlag erschienen ist.

Im Land der übergewichtigen Flanellhemdträger und -innen

Gleich vorweg: ich glaube, ich bin zu alt für dieses Buch.

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Silvesterspecial 2023

Im Laufe eines Jahres erscheinen unzählige Bücher von berühmten Autorinnen oder noch unbekannten Autoren. Darunter finden sich dann immer wieder ganz besonders berührende, unterhaltsame, fesselnde, interessante oder dramatische Bücher, die lesens- und empfehlenswert sind.

Aus den vielen Büchern, die die Rezensentinnen und Rezensenten der Leselust in den vergangenen zwölf Monaten gelesen und besprochen haben, sind es diese, die sie im Jahr 2023 besonders begeisterten:

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Bernhard Schlink: Das späte Leben

Der deutsche Jurist und Schriftsteller Bernhard Schlink (Jahrgang 1944) schreibt Erzählungen und Romane. Darunter auch ab Ende der 1980er Jahre eine Kriminalroman-Trilogie mit dem Privatdetektiv Gerhard Selb („Selbs Justiz“, „Selbs Betrug“ und „Selbs Mord“), für die ich hier gerne eine Leseempfehlung ausspreche. International bekannt wurde Schlink durch seinen Roman „Der Vorleser“ (1995), der 2008 mit Kate Winslet und David Kross verfilmt wurde. Am 13. Dezember 2023 erschien im Diogenes Verlag Bernhard Schlinks neuester Roman „Das späte Leben“.

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Daniel Schreiber: Die Zeit der Verluste

Daniel Schreiber (Jahrgang 1977) arbeitet als Autor, Übersetzer und Kolumnist. Er lebt in Berlin. Zuletzt erschien 2021 sein Essay „Allein“. Mit „Die Zeit der Verluste“ veröffentlichte Hanser Berlin im Carl Hanser Verlag am 20. November 2023 Daniel Schreibers neueste Abhandlung.

Tod, Trauer und Verluste

„Die Zeit der Verluste“ von Daniel Schreiber ist ein schmales Buch zu einem großen Thema. Nach dem Tod seines Vaters befindet sich Schreiber während eines Stipendiats in Venedig. Es ist Winter, kurz vor Beginn des Karnevals. An einem Tag im Nebel wacht Daniel Schreiber in einem Gästezimmer des Palazzo Barbarigo auf, in dem das Centro Tedesco di Studi Veneziani untergebracht ist. Er trauert um seinen Vater, der vor einiger Zeit nach langer Krankheit verstorben ist:

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Sylvain Tesson: Weiß

Der französische Schriftsteller Sylvain Tesson (Jahrgang 1972) hat Geographie studiert und an mehreren Expeditionen teilgenommen. 2019 erschien sein Reisebericht „Der Schneeleopard“ und wurde zum Bestseller. Nun hat der Rowohlt Verlag am 14. November 2023 unter dem Titel „Weiß“ Tessons nächstes Abenteuer veröffentlicht. Nicola Denis hat es aus dem Französischen übersetzt.

Drei Männer und ein Abenteuer

Von 2018 bis 2021 hat Sylvain Tesson gemeinsam mit dem Bergführer Daniel du Lac und später dem Ingenieur Philippe Rémoville die Alpen von West nach Ost auf Skiern gequert. Los geht es im März 2018 in Menton, Frankreich. Im April 2021 kommen sie in Triest, Italien, an. Vier Jahre lang in jedem Spätwinter schnallten Tesson und seine Begleiter die Skier an und bewältigten ca. 1600 Kilometer durch die Berge.

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Alexander MacLeod: Tun, was getan werden muss

Der Kanadier Alexander MacLeod (Jahrgang 1972) schreibt Kurzgeschichten und lehrt an der Saint Mary’s University in Halifax in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Er ist der Sohn von Alistair MacLeod, der ebenfalls als Schriftsteller tätig war. Am 1. November 2023 veröffentlichte der Luchterhand Literaturverlag Alexander MacLeods neue Short Stories „Tun, was getan werden muss“. Henning Ahrens übersetzte sie ins Deutsche.

Von einem Kaninchen bis zu einem Serienmörder

In „Tun, was getan werden muss“ versammelt Alexander MacLeod acht Kurzgeschichten.

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Atsuhiro Yoshida: Gute Nacht, Tokio

Der Japaner Atsuhiro Yoshida (Jahrgang 1962) ist Coverdesigner und Schriftsteller. Er entwarf auch das Cover seines am 23. Oktober 2023 bei hanserblau im Carl Hanser Verlag erschienenen Buches „Gute Nacht, Tokio“. Katja Busson hat es aus dem Japanischen übersetzt.

Tokio bei Nacht

In zwölf Episoden erzählt Atsuhiro Yoshida von Menschen in Tokio, die um ein Uhr in der Nacht wach sind, arbeiten oder unterwegs sind. Allen voran Mitsuki Sawatari, eine Requisiteurin beim Film, die für Ihre Regisseure ständig nach Dingen suchen muss, die diese für ihre Filme unbedingt benötigen. In der ersten Episode ist es eine Biwa, die gelbe Frucht der japanischen Wollmispel. Zum Glück sind da Matsui, der nachts Taxi fährt und Koichi, Mitsukis Freund und Krähenexperte, der weiß, wo sie Biwas finden kann. Aber da ist noch jemand, der die Früchte pflückt: Kanako Fuyuki, die bei der Tokioter Telefonseelsorge arbeitet und ihren Bruder Ren sucht. Auch sie benötigt eines Nachts Matsuis Taxi-Dienstleistungen.

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Stephen Buoro: Andy Africa

Der in Nigeria geborene Autor Stephen Buoro (Jahrgang 1993) lebt in Norwich, UK und hat seinen ersten Roman geschrieben. „Andy Africa“ ist am 12. September 2023 in einer Übersetzung von Volker Oldenburg im Rowohlt Verlag erschienen.

Ein afrikanischer Superheld auf der Suche nach Glück

In Stephen Buoros „Andy Africa“ sucht der fünfzehnjährige Andrew Aziza sein Glück. Andrew bekommt von seiner Mathematiklehrerin Zahrah den Namen „Andy Africa“ verpasst, weil sie findet, dass es ein schöner Name ist und er perfekt zu Andrew passt. Andrew hingegen ist sich da nicht so sicher. Er ist klug, schreibt Gedichte und liebt weiße, blonde Mädchen mit Pferdeschwanz. Andy ist fasziniert von den USA und Europa. Sein Schulkamerad Okey flüchtet nach Spanien und schickt begeisterte Nachrichten von dort. Andy und seine Mutter Gloria sind Christen.

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