Royce Buckingham: Monsteranwalt

Ich hatte nach dem ersten Band so sehr auf mehr von dem Monsteranwalt Daniel Becker gehofft und ich wurde nicht enttäuscht.

Daniel hat sich inzwischen von seiner renommierten Kanzlei getrennt und ein eigenes Büro aufgemacht. Dabei zur Seite stehen ihm Praktikant Fill, der keine Ahnung davon hat, was für Klienten in der Kanzlei ein und aus gehen, und eine nicht ganz menschliche Privatermittlerin. Geld verdienen kann man mit der Verteidigung von Monstern eher nicht, dafür ist es gefährlich. Deswegen ist Daniel mehr als froh, als die Bürgermeisterin mit einem Auftrag an ihn herantritt, auch wenn er den Boten nicht leiden kann. Denn für diesen Auftrag würde er bezahlt und es besteht die, wenn auch geringe, Hoffnung, dass es sich dabei nicht um etwas Übernatürliches handelt.

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Riley Sager: Hope’s End

Hope’s End ist der Name eines Landsitzes an der Küste, der ganz langsam verschwindet, weil die Küste bröckelt. Im Jahre 1929 war hier noch richtig Leben, zwei kleine Mädchen tollten durch den Garten, Feste wurden gegeben – bis zu jener Nacht. Lenora Hope ist 17 und ihre Familie ist tot. Vater und Mutter erstochen, die Schwester hängt vom Kronleuchter – und sie wird als Täterin angeklagt.

50 Jahre später ist Lenora nach einem Schlaganfall ein Pflegefall und niemand will als Pfleger in dieses immer noch als Horrorhaus bekannte Anwesen ziehen. Kit hat nicht wirklich eine Wahl, denn sie hat während einer Pflege einen unverzeihlichen Fehler begangen und ist froh, dass ihr überhaupt noch eine Stelle angeboten wird. Also lässt sie sich darauf ein im Herrenhaus einzuziehen.

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Hjorth & Rosenfeldt: Die Schuld die man trägt

Ein neuer Sebastian Bergmann Roman. Billy ist nun endlich überführt, nachdem er sich durch mehrere Bände hindurchgemordet hat. Sebastian Bergmann macht sich selbst – und die anderen, insbesondere die Presse tun das auch – große Vorwürfe, dass er Billies Potential nicht viel eher erkannt hat. Wie konnte dieser jahrelang mit so vielen Fachleuten zusammenarbeiten und niemand hat erkannt, was in ihm vorgeht? Die gesamte Abteilung steht in Frage, soll gar aufgelöst werden. Da taucht eine Leiche in einem Schweinemastbetrieb auf, an die Wand steht gesprüht: „Lös das hier, Sebastian Bergmann!“. Sebastians Tochter Vanja scharrt die Reste der Reichsmordkommission, die sie eigentlich leiten sollte, um sich, um diesen Fall zu lösen und ihre Abteilung vielleicht auch zu retten.

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Bonnie Garmus: Eine Frage der Chemie

Der Buchschnitt-Hype macht vor nichts halt, nicht mal vor Elizabeth Zott – die dafür, glaube ich, wenig Verständnis gehabt hätte. Dabei ist die Neuausgabe wirklich hübsch mit dem türkisen Buchschnitt und den Buchstaben, die ans Periodensystem der Elemente erinnern. Geblieben ist das Foto auf dem Titel, das schon bei der Erstauflage an die typischen 50er Jahre Nachkriegsbücher erinnert und so gar nicht zu dem Buch passt. Die Aufmachung hat mich damals von dem Buch lange abgehalten.

Elizabeth Zott ist Chemikerin im Jahre 1961. Sie arbeitet an einem der renommiertesten Labors des Staates – natürlich nicht als Chemikerin, sondern als Laborhilfe. Das ändert sich erst, als sie mit dem Superstar des Labors zusammenarbeitet, der zwar ebenso verschroben wie erfolgreich ist, aber ihr Talent erkennt. Er fördert sie, bis er es eben nicht mehr kann. Danach ist sie wieder auf sich selbst gestellt und die Diskriminierung beginnt von vorne. Bonnie Garmus lässt wenig aus, was die Unterdrückung von Frauen in den 60ern angeht. Elizabeth wird zur Schreibkraft degradiert, ihre Forschungsergebnisse werden ungefragt von ihren männlichen Kollegen ausgeschlachtet, schließlich muss sie gehen.

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Christina Dalcher: Vita

Wir befinden uns in einem parallelen Amerika. Gegner der Todesstrafe haben zwar nicht die Abschaffung der Todesstrafe erreicht, aber dafür gesorgt, dass die Staatsanwaltschaft sie nur noch sehr selten beantragt. Sollte sich nämlich herausstellen, dass es sich um einen Justizirrtum handelt, erhält der beantragende Staatsanwalt ebenfalls die Todesstrafe.

Justine Gallaghan ist Anwältin, war in ihrer Jugend Anhängerin der Vita-Bewegung, die diese Änderung durchgedrückt hat, und hat ein einziges Mal in ihrem Leben selbst die Todesstrafe verhängt. Sie war so sicher, der Fall so eindeutig, der Angeklagte sogar vollumfänglich geständig. Aber einen Tag nach seiner Hinrichtung scheinen sich neue Beweise zu ergeben. Dazu kommt, dass seit der Gesetzesänderung zwar noch nie ein Staatsanwalt verurteilt wurde, aber jetzt ist eine ihrer Kolleginnen betroffen und es scheint zur Vollstreckung zu kommen. Justine macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, bevor es jemand anders tut.

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Olivia Ford: Der späte Ruhm der Mrs. Quinn

Jennifer Quinn ist 77 Jahre alt. Ihr Leben lang hat sie gebacken. Nicht so einfache Sachen wie ich (und ich komme aus einer Bäckerfamilie). Auch nichts ohne Aufwand. Sondern so richtig tolle Dinge. Torten, die aufwendiger sind, als manche Hochzeitstorte vom Bäcker. Windbeutel gefüllt mit Dingen, von denen ich nicht mal gehört habe. Sie backt für ihre Familie, ihre Nachbarn und sie findet tiefe Entspannung in dieser Tätigkeit. Sie liebt die Sendung „Backduell“ und jetzt mit 77, befällt sie eines Tages das Gefühl, dass sie noch etwas tun muss im Leben. Dass sie sich noch nicht alt genug fühlt, um alles einfach abzuhaken. Aus dieser Stimmung heraus bewirbt sie sich bei „Backduell“. Zunächst erzählt sie niemandem davon, nicht mal ihrem Ehemann Bernhard, denn sie glaubt nicht daran, eine Chance zu haben. Schließlich ist sie doch eigentlich viel zu alt für solche Aktionen. Aber sie backt sich nach vorne, Runde um Runde – bis sie es nicht mehr verheimlichen kann.

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Anne Becker: Luftmaschentage

Es ist nicht immer einfach, jung zu sein. Wenn dann die eigene Mutter noch Pfarrerin ist und alle Welt auf einen starrt, kann es einem schon Mal die Sprache verschlagen. So ergeht es Mats, sie kann nur mit ganz wenigen Menschen überhaupt sprechen, ihre alte verstorbene Nachbarin, die sie in die Welt der Handarbeit einführte, war eine davon, eine andere ihre Freundin Charlotte, und natürlich ihre Familie. Für alle andern ist sie stumm. Denn in ihrem Kopf wohnt Madame Schüchtern, die sich groß machen und ihr die Worte aus der Kehle stehlen kann. Und dann kommt Ricci neu in ihre Klasse und sie ist so ganz anders.

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Stephen King: Holly

Dieses Hörbuch verdanke ich einem Versehen. Übereifrig hatte ich das Buch sofort bei der ersten Gelegenheit vorbestellt und dabei die englische Ausgabe erwischt. Nebenbei bemerkt ist mir dabei aufgefallen, wie unglaublich sprachgewaltig der Altmeister im Original ist, aber es ist halt auch anstrengend, wenn der Autor so viele Wörter kennt, die ich erst nachschlagen muss. Also hab ich zum Hörbuch gegriffen, David Nathan ist das Zuhören ja ohnehin immer Wert.

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Michael Tsokos: Mit kalter Präzision

Wer was über Rechtsmedizin lernen will, ist hier richtig. Wer Berlinkolorit liebt, ist hier auch richtig. Ein spannender Thriller? Ja, auch. Aber wer starke, eingängliche Protagonisten sucht, die im Gedächtnis bleiben ist hier eher nicht richtig.

Sabine Yao, Gerichtsmedizinerin aus Berlin in ihrem ersten eigenen Fall. Eine zierliche Deutsch-Chinesin mit einer ganzen Menge Energie und festem Willen. Die braucht sie in diesem Fall auch. Die Frau eines bekannten Chirurgen wurde ermordet, ihr Mann hat ein nicht zu widerlegendes Alibi für die Tatzeit. Die Tatzeit? Irgendwas stimmt da nicht, die Totenstarre passt nicht zur berechneten Tatzeit. Berechnet von zwei verschiedenen Gerichtsmedizinern unabhängig voneinander. Muss also richtig sein.

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C.L. Polk: Der Mitternachtspakt

Eigentlich hat dieses Buch alles, um mich dazu zu bringen, es zu hassen. Es gibt Frauen, die nach Gleichberechtigung streben in Zeiten, die noch nicht soweit sind, es gibt Debütantinnenbälle, es gibt Mädchenintrigen, Rumzickerei und die Love-Story ist sehr weit vorne und natürlich ist er der perfekte Mann. Trotzdem mochte ich dieses Buch sehr. Das lag zum einen an Nadi, dem Geist des Glücks, mit dem Beatrice sich verbündet und der wirklich zu süß ist. Zum anderen aber auch an Beatrice selbst, die sich und ihre Umwelt wirklich ernst nimmt und nicht einfach nur in Selbstverwirklichungsfantasien um sich schlägt.

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